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Erdas Race Day Jedermann Strassenrennen Dresden 27.07.2008
Text und Fotos von Zenon.Karczewski@dresdner-trolle.de

Mario, Steffen, Zenon, Roman (vlnr)

27.07.2008 Erdgas Race Day - Jedermann Strassen-rennen __1 Km lange, 20%ige Steigung an der Altenberger Bobbahn und dann noch einmal ein ähnlicher "Hammer" in Pesterwitz, 15 km vor dem Ziel Obertroll Zenon berichtet: "Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich nach einer Sportveranstaltung so völlig fertig wie am heutigen Tag war. War das Rennen wirklich so schwer oder war ich heute nach 14 Tagen Sport-Pause, der ganztätigen Autofahrt am gestrigen Samstag und wenig Schlaf in der Nacht einfach zu schwach? Wahrscheinlich Beides. So begann ich das 123 Km lange Rennen, das ich eigentlich gar nicht auf dem Plan hatte, dementsprechend defensiv und stellte mich ganz hinten in dem etwa 600 Mann zählenden Starterfeld an. Aber locker mitfahren ist auch bei schwacher Form nicht mein Ding. Es muss einfach, ohne Rücksicht auf Verluste, immer "auf Sieg" gefahren werden. So begann ich schon wenige Meter nach dem Start mich nach vorn vorzuarbeiten. Die ersten 20 Kilometer waren recht flach. Das war mir recht, um zunächst warm zu werden. Ich meine, damit die Muskel locker werden, denn die Lufttemperatur lag schon zu dieser frühen Stunde (Start: 8:20 Uhr) so bei ungefährt 25 Grad und im Laufe des Rennens wurde es dann so richtig warm (33 Grad). Ich würde gar sagen, es war schon fast ungerträglich heiss. "Hallo Zenon" - spricht mich in Heidennau Jemand auf einmal an - "ich bin der Vater von Ronald, ich wollte mir Dein Rennrad kurz anschauen". "Hallo" - grüsse ich freundlich zurück - "Ja, es ist ganz toll geworden" - lobe ich die Arbeit von Ronald's Frau, die ein Design-Studio hat und mein nach dem Crash von vor 2 Jahren wieder aufgebautes Rennrad mit einer persönlichen, "trolligen" Note versehen hat (Foto links). Ich drehe mich um, Ronald, mein Arbeitskollege, mit dem wir in der Woche nach der Arbeit öfters zusammen trainieren, ist auch da. Wir haben uns schon vorhin kurz vor dem Start zufällig getroffen. Er und sein Vater haben gestern schon das 20-km-Zeitfahren in Grossenhein bestritten. Ronald war dabei 3 Sekunden schneller. "So ist das" - tröste ich den Senior - "mein Sohn Roman schlägt mich jetzt auch bei jedem Lauf". Wir könnten weiter zusammen fahren aber die Beiden wollen auf ihren Kammeraden aus Berlin warten, der etwas zurückgefallen ist. "Bis dann" - sage ich und ziehe davon. Das Tempo ist gut, mein Schnitt liegt zu diesem Zeitpunkt noch weit jenseits von 35 Kmh. Die berühmte 14%ige Rampe von Breitenau überstehe ich ohne grösseren Schaden. Den Aufstieg nach Bärenstein ebenso. Hier sehe ich die Teilnehmer der kurzen Strecke (60 km), die kurz vor dem Start sind. Unter lautem Beifall ziehe ich an Ihnen vorbei und grüsse zurück. Schon wenige Zeit später werden viele von Ihnen an mir vorbeiziehen. Ich kann nicht mithalten, denn jetzt fangen meine Probleme an und langsam ist bei bei mir, trotz der über 30 Grad, der Ofen aus. Jetzt heisst es für mich nur noch die Kräfte zu sparen, die Altenberger Bobbahn zu "überleben" und danach die letzten Kilometer, wo es vorwiegend nur noch bergab gehen sollte (so dachte ich, da ich mir das Streckenprofil vorher nicht angeschaut habe) hinter mich zu bringen. "Lieber sterben als absteigen" - lautet mein Motto an den 20%igen Rampen entlang der Bobbahn, die ich mich, kurz vor dem Kollaps stehend, hochquäle. Irgendwie - mein Freund Obertroll Peter würde sagen "mental" - schaffe ich es doch. Dann geht es weiter. Noch einige Kilometer bergan aber dann fängt die herrliche, rasante Abfahrt an. Die Strassen sind für Autos super abgesperrt, an jeder Ecke steht die Polizei. Man muss den Organisatoren an dieser Stelle wirklich ein grosses Lob aussprechen. In einer kleinen Gruppe fahre ich jetzt schnell Richtung Ziel. Meine Durchschnittgeschwindigkeit bewegt sich nach dem vorläufigen Tief von ca. 26 Kmh schnell wieder nach oben. Ich geb jetzt alles, es kommt ja kein Berg mehr, es kann mir doch nichts mehr passieren. Dann kommt aber die böse Überraschung. In Pesterwitz, ca. 15 Kilometer vor dem Ziel kommt die "zweite Bobbahn", lang und so steil, so dass ich kurz davor bin, abzusteigen und zu gehen. Dazu die unterträgliche Hitze. Noch einmal schaffe ich es irgendwie "mental", bin aber danach völlig kapputt. Im Ziel angegkommen (4:17 h, Platz 338) lege ich mich erstmal auf den Bürgersteig und bleibe so ca. eine Viertelstunde liegen bis Ronald und sein Vater kommen. Die beiden sind die erste Hälfte locker gefahren und haben erst hinter Altenberg so richtig "aufgedreht". Ihren Kammeraden haben sie nicht mehr gesehen. Wir treffen den Letzteren dann doch ein paar Minuten später. Er hat nach der Bobbahn keine Kraft und keine Lust mehr gehabt und ist in den Besenwagen eingestiegen. Die Drei verabschieden sich, ich bleibe noch einige Zeit im Zielbereich an der Semperoper und sehe mir die Zielankunft der Profis an, für die heute die Sachsentour zu Ende geht >> Bericht von 2006


 
 

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