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Der
meistgesuchte und berüchtigte Troll
Peter I. (Foto rechts Mitte) lief in den Spuren der
Weltumsegler, allen voran denen von Vasco da Gama, seinen 49.
Marathon in Lissabon. Mit Flug über Frankfurt am Main ging
es am 29.11.02 ab nach Lissabon, wo mich abends dann 18 Grad Wärme
auf dem Flughafen empfingen. Gasttroll
Harald aus Ansbach bei Nürnberg (Foto) lief auch
gerade auf der Gangway ein und wir bezogen unser Hotel dann inmitten
des Zentrums der Stadt. Harald ist ein genialer Partner für
Reisen, immer ruhig und ganz locker. Die Altstadt, direkt am Fluss
Tejo gelegen, wurde am Samstag beschnuppert und abends die Startunterlagen
abgeholt. Leider mussten wir feststellen, dass das alles nicht
so einfach war, dass unser Sportreisebüro "Austrasia
Tours" außer "Geldabzapfen" weiter nicht
viel am Hut hatte (dies mussten wir früher auch schon bei
früheren Marathons feststellen). Nebenbei gesagt sollte man
bei Marathonbuchungen über ein Sportreisebüro immer
auf persönliche Begleitung achten!
Aber
Harald und ich machten das Beste draus. Der Vorabend des Marathons
galt der Pastaparty. Anschließend zog ich mir im Hotel dann
noch ordentlich Knoblauch wegen der Blutverdünnung rein und
eine Ladung Rotwein fehlte auch nicht. Dann schliefen wir in unseren
Traumbetten wohlig ein. Mit der Metro zum Start gefahren, war
selbst 30 Minuten vor dem Start davon noch gar nichts zu sehen.
Aber plötzlich kamen die Läufer aus den Seitenstraßen
der Altstadt, ein Startband wurde aufgezogen am Ende sah es so
aus wie ein Ranglistenlauf in Sachsen. Die Strecke sollte nicht
über die auf sieben Hügeln erbaute Stadt Lissabon, sondern
zu meinem Glück immer Ufer des Tejo entlang führen.
Allerdings waren es zwei Runden, Straße hin, Straße
zurück und das zweimal.
Und
jetzt war um 9 Uhr der Startschuss am "Praca do Pedro IV"
und ab ging es. Ich wollte so 4 Stunden laufen, da ich in den
letzten 8 Wochen "altersbedingt" nur 80 km Lauftraining
absolvieren konnte. Und fotografieren sollte auch sein auf der
Strecke. Das Läuferfeld zog sich schnell auseinander und
als ich ca. bei km 7 war, kamen mir die Spitzenläufer von
der Wende (km10) schon wieder entgegen. Das Toi Toi Häuschen
musste ich nun schnellstens besuchen, aber das machte ja nichts,
ich hatte genügend Zeit und Harald hatte ich eh schon nach
dem Start verloren. Von der Wende (57.27 min) zurück, vorbei
am "Torre de Belem" (Foto),
wo Vasco da Gama mit seinen Segelschiffen schon am Anfang des
16. Jahrhunderts vorbeirauschte, am 1996 erbauten Entdeckerdenkmal
(Foto links oben) und unter der Brücke des 25. April (Tag
der Befreiung von der Unterdrückung
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der Spanier)
lief ich dem Halbmarathonpunkt entgegen. Und den erreichte ich
in 1.58 h. Von
den Lisboanern interessierte unser Treiben niemand was. Wir liefen
unser eigenes Rennen, sahen zum Glück mal ein paar Läufer,
die jeweils auf der Gegengeraden verschwitzt aber fröhlich
entlang trappelten.
Und
da kam auch Harald. Foto raus und knipsen, er kam gerade von der
Wende, also ca. km 32. Jetzt wurden mir die Beine schwer, sehr
schwer
es waren "nur" noch 5 km bis zum Ziel.
Passen die 4 Stunden? Hoffentlich! Da rammte ich fast noch die
"Electrico 28", die wahnsinnigste alte Straßenschnellbahn,
die ich jemals bisher kennenlernte. Noch ein paar Fotos vorm Ziel
auf dem roten Teppich und ab durchs Ziel in 3.58.20
h! Leider gab es im Ziel nur noch ein paar Restmedaillen,
die großen Medaillen waren beim Halbmarathon ausgegangen.
Das war mein 30. Auslandsstart und der
21. Staat, wo ich die 42,195 km wettkampfmäßig unter
die Füße genommen hatte.
Nach dem
Marathontag genossen Harald und ich noch ein paar wunder-schöne
Tage in der Hauptstadt Portugals und deren Umgebung. So flogen
wir dann gut erholt am 06.12.02 in unsere Heimatstädte zurück.
Mit einem
Augenzwinkern schaue ich jetzt zu meinem wohl letzten Marathon,
den ich am 23.02.2003 in Kapstadt, der Sommerhauptstadt von Südafrika,
laufen werde!
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