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1. Panoramatour Sächsische Schweiz
13.06.2009

Text und Fotos von Zenon.Karczewski@dresdner-trolle.de

Mario, Steffen, Zenon, Roman (vlnr)

Unser neuer Troll - Gerald RampfGerald (Foto links) rief mich am Freitag an und fragte, ob ich morgen zu einem 30km-Lauf in die Sächsische Schweiz mitkommen würde. Eine gute Ausrede fiel mir nicht sofort ein und so meinte ich: "Jaaa, vielleicht, mal sehen, ich rede noch mit Roman und rufe Dich zurück". 30 Kilometer? Wann bin ich diese Strecke zum letzten Mal gelaufen? Ende April beim Oberelbe-Marathon, der für mich und Roman zum Desaster wurde (wir kamen nach 4:34 völlig erschöpft ins Ziel, ich hatte die letzten Kilometern mit Krämpfen zu tun). Allerdings sind wir damals voll "aus der Kalten" gelaufen. Heute sind wir zwar Beide immer noch nicht in Form, haben aber in den letzten 2 Wochen zumindest ein wenig trainiert. "Also gut, wir sind dabe"i - teile ich Gerald 3 Stunden später mit, nachdem ich einen lockeren 18km-Lauf absolviert und mich danach gut gefühlt habe.

Jutta, Nicole, Gerald, Zenon, Roman (vlnr)Samstag 13:00 Uhr holen wir Gerald ab. Mit dabei sind auch meine alte Freundin Jutta und Nicole, die ich heute zum ersten Mal sehe. Bis jetzt kennen wir uns nur vom email-Verkehr. "Hablas espanol?"- fragt sie mich plötzlich. "Si, un poco" - antworte ich etwas erstaunt. Wir unterhalten uns noch ein wenig auf Spanisch, dann geht es los Richtung Sächsische Schweiz. Wir haben noch reichlich Zeit. Das ist auch gut so, denn mein Navi hat uns zunächst an einen falschen Ort namens Ebenheit geführt (es gibt davon mehrere in der Sächsischen Schweiz). Wir verlieren vielleicht eine Viertelstunde, sind aber 14:30 am Linienstein und das ist noch mehr als genug, um sich anzumelden. "Warmlaufen" lassen wir weg, schliesslich soll das heute nur ein lockeres Trainigsläufchen werden.

Noch ein Gruppenfoto (s. nebenan: Jutta, Nicole, Gerald, Zenon, Roman vlnr) und 15:30 sind wir am Start. Gemütlich absolvieren wir die ersten Meter, ich bleibe ein paar Mal stehen, um mit meiner Handy-Kamera ein paar Fotos zu machen. Inzwischen sind Gerald und Jutta weg. Nach ein paar Kilometern holen wir sie wieder ein. Die Strecke ist landschaftlich schön, profiliert aber nicht zu schwer. Einige Hundert Meter laufen wir an der Elbe entlang (Foto unten). Dann geht es ins "Landesinnere" - durch Wälder, an einem Fluß entlang, über Wiesen und nur selten auf einer Alphaltstraße laufen wir bis zum Wendepunkt bei Kilometer 16. Dieselbe Strecke muss jetzt wieder zurückgelaufen werden. Jutta geht kurz "um die Ecke", Gerald wartet auf sie, und wir mit Roman laufen schon vor. Die Beiden werden uns locker wieder einholen - sage ich zu Roman. So kommt es auch - schon nach wenigen Hundert Metern ziehen sie an uns vorbei.

Es geht jetzt lange Zeit leicht bergab, Jutta und Gerald werden immer schneller. Ich kann das Tempo nicht mithalten und bleibe etwas zurück. Der Abstand zu den Beiden wird immer größer. Roman läuft auch einige Meter vor mir. Zum Glück für mich kommen dann aber wieder ein paar Anstiege. Bei Kilometer 20, kurz nach einer Verpflegungsstelle (die wie alle Anderen mit Bananen, Riegeln, Keksen, Wasser, Cola, Apfelsaft usw. nichts zu wünschen übrig lässt) hole ich Jutta und Gerald ein. Roman muss abreißen lassen. Ich fühle mich immer besser und will jetzt eine möglichst gute Zeit erreichen. Gerald geht das Tempo locker mit. Jutta verlieren wir aber auf einmal. Ich schaue mich ein paar Mal um, der Abstand zu ihr wird immer größer. "Sie hat noch den Roman" - sage ich zu Gerald und wir kümmern uns nicht mehr um sie. Wir laufen noch ein Stück an der Elbe entlang, dann kommt die letzte Verpfelgungsstelle. "Es ist fast geschafft, nur noch 3 Kilometer" - freue ich mich. Zu früh, denn jetzt kommt der "Hammer" - ein langer, steiler Anstieg Richtung Ziel. Laufen ist unmöglich, wir müssen hochgehen. Am Ende von dem Berg, ca. 1,5 Kilometer vor dem Ziel bekomme ich Krämpfe in beiden Waden. Es ist aber nicht mehr weit.

"Mental" und mit Hilfe von Gerald, der mich immer wieder leicht anschiebt schaffe ich die letzten Kilometer. Gemeisam überqueren wir nach 2:41:30 die Ziellienie und sind glücklich, dass es vorbei ist. "Mensch Gerald - sage ich - wir sind ein tolles Team gewesen, wir müssen zusammen den nächsten Team-Marathon in Berlin bestreiten". "Ja - freut sich Gerald - ich würde auch gerne ein Dresdner Troll werden". "Klar, hiermit wirst Du offiziell zum Dresdner Troll ernannt". Wir lachen. Dann gratulieren wir noch Katrin Hoffmann, die kurz vor uns ins Ziel kam und warten auf Jutta und Roman. Sie kommen zusammen ca. 3 Minuten später. >> Ergebnisse

Jutta ist stinksauer als wir sie im Ziel empfangen. "Wir wollten doch zusammen laufen und ihr seid einfach davon gezogen". Wir schauen uns mit Gerald etwas konsterniert an und suchen nach Entschuldigungen. Als dies alles aber nicht hilft, sage ich zu ihm: "Das wird schon wieder, sie wird sich gleich wieder beruhigen". Schliesslich kenne ich Jutta sein fast 20 Jahren und wir haben schon viel zusammen erlebt. Ein kleines Mißverständnis, eine etwas mißglückte Taktik bei einem 30km-Genußlauf wird doch unsere Freundschaft nicht gefährden. Und so kommt es auch - wenig später sitzen wir friedlich zusammen und trinken Bier. Nicole (Foto rechts) ist auch inzwischen da. Die Aussicht von der Terrasse des Panorama-Hotels am Fuß des Liliensteins ist fantastisch (Foto ganz oben).

 
 

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