06.06.2010
7.
Pro Potsdam Schlösser-Marathon Gertrud,
Roman, ich und Gerald (Foto vlnr) - zu Viert fahren an diesem schönen,
sonnigen Samstag nach Postdam. Während die Anderen schon vorange-meldet
sind, entscheide mich erst vor Ort für die Teilnahme. Das
wird heute mein 70. Marathon werden. Allerdings
will ich, wie auch Getrud und Gerald, die Sache locker angehen. Nur
Roman will es heute trotz Hitze wissen. Wir
werden um 9:00 im Sportpark am Luftschiffhafen starten. Es ist eine
sehr schöne Kulisse, ausserdem bilden das Stadion und die Sporthalle,
in der die Anmeldung und eine Marathonmesse stattfinden, die perfekte
Infrastruktur für einen grossen Stadtmarathon.
Das
Starterfeld ist groß, schätzungs-weise könnten es
über 3000 Teilnehmer sein. Die meisten davon werden allerdings
den Halb-marathon laufen, wie ich spätes-tens auf der 2. Runde
feststellen werde. Die 42,2-Kilometer nehmen ca. 440 Läufer in
Angriff. Es
dauert ganze . 3 Minuten, bis wir nach dem Startschuß die Startlinie
überqueren. Danach bleibe ich kurz am Rande stehen und mache
ein Foto. Gerald und Getrud laufen inzwischen weiter und wir verlieren
uns aus den Augen. Weit können sie nicht sein - denke ich - wir
werden uns ja bald wieder finden. Aber weit gefehlt. Getrud werde
ich erst im Ziel wieder sehen und Gerald wird zu mir erst auf der
2. Runde, nach ca. 30 Kilometern auflaufen. Ich bin nun also alleine
und laufe mein langsames Tempo im dichten Strom der anderen Hobby-Läufer.
Die
ersten Kilometer auf der Zeppelinstrasse sind eher unspektakulär.
Erst nach 5 Kilometern, nachdem wir vorher die Brandenburger Straße
und das Branden-burger
Tor (ja, das gibt es nicht nur in 'Berlin -> Foto) passiert
haben, wird es interessanter.
Hinter
der Humboldt-Brücke kommen wir ins Grüne und laufen am Tiefen
See entlang (Foto unten). Vom Weiten sehe ich die Glienicker-Brücke.
Gerald wird mir später erzählen, dass dort früher,
zu DDR-Zeiten, mehrfach der Ost-West-Agenten-Austausch stattgefunden
hat (Bridge
of Spies). Bis ich auf der Brücke bin, vergehen noch ein
paar Kilometer. Ich laufe meistens auf dem Rasen, neben dem Weg und
versuche mein rechtes Knie zu schonon. Die Schmerzen sind seit 2 Tagen
weg und ich hoffe, dass ich heute die 42 Kilometer irgendwie überstehen
kann. Immer wieder bleibe ich stehen und mache Fotos. Danach laufe
ich wieder zu der Halbmarathon-Läuferin mit der "geschichts-trächtigen"
Startnummer 1339 auf (Foto), die lange Zeit - ohne es zu wissen
- mein Tempo vorgibt. Erst
nach 18 Kilometern, nachdem sie anfängt etwas zu schwächeln,
werde ich sie hinter mir lassen. Nach 15 Kilometern laufen wir am
Schloss
Sanssouci vorbei, sehen aber relativ wenig davon. Ein Kilometer
weiter passieren wir das Orangerieschloss
und etwas später das Neue
Palais, was die vielleicht interessanteste Passage des gesamten
Marathons ist.
Nach
21,1 Kilometern bin ich zum ersten Mal im Ziel. Danach, auf der 2.
Runde, wird es auf der Strecke auf einmal ganz leer. Auf der Brandenburger
Straße laufe ich ganz alleine an den Biergärten der Cafes
vorbei und bin froh als ich wieder ins Grüne komme. An einer
Verpflegungstelle bei Kilometer 30 treffe ich auf einmal Gerald, der
von hinten kommt. Wir haben jetzt viel Spaß miteinander und
machen immer wieder Fotos mit "Engelchen", wie wir die jungen,
hübschen Helferinnen nennen (s. rechts). Ein Bild mit 2 "Soldaten"
lassen wir uns auch nicht entgehen. Mein rechtes Knie meldet sich
aber nach etwa 36 Kilometern mit einem unangehmen leichten Schmerz.
Ich muss langsamer werden und lasse Gerald davon ziehen. Noch
ein Foto bei Kilometer 40, ganz nach Vorbild von unserem "Obertroll"
Peter und ein wenig später nach 4h26'00''
habe ich meinen 70. Marathon "in Sack und Tüten".
Gerald,
der 4h17'57'' gelaufen ist, und
Roman
(3h28'53' und AK-Platz 4) begrüssen
mich im Ziel. Kurz danach spricht mich Lutz
Jentzsch vom LWV
05 Bad Liebenwerda an. Vor 14 Tagen haben wir mit Roman an dem
sehr schönen, von ihm organi-sierten Elster-lauf
teil-genommen und einen Bericht
darüber geschrieben. Ich unterhalte mich jetzt mit ihm eine ganze
Weile, u.a. über den Gaudi-Lauf
Schweinfurt-BaLi-Müchen am 3.10.2010.
Die BaLi -"Oranjes" sind heute stark vertreten. Jürgen
Kocksch kommt gerade ins Ziel. Gute Gelegenheit für uns für
ein Foto zu Viert (links). Gudrun wird ihren 2. Marathon nach 4h'59'52''
beenden. Eine Punktlandung, 8 Sekunden vor dem offiziellen Zeitlimit
und ihre neue Bestzeit. Wie unsere Troll-Nicole,
die heute leider fehlt, weil sie gestern etwas zu lange das Wiedersehen
mit ihren ehemaligen Studien-komilitonnen gefeiert hat, nimmt es Gudrun
mit den Zeiten nicht so ernst und ist vielmehr eine Genussläuferin.
Erst
jetzt lese ich Nicole's SMSen, die sie mir vorher, während ich
mich auf den letzten Kilometern gequält habe, geschickt hat.
"Mission erfüllt, alle Trolle im Ziel, wir haben Dich vermisst"
- antworte ich kurz. Hoffentlich sehen wir uns bald. An Gelegenheiten
wird es - mit dem Panormalauf am 12.06.10 , dem Froschlauf am 22.6.
oder dem Sommerlauf am 3.7. - in der nächsten Zeit nicht fehlen.
Die Frage ist nur ,ob ich selbst als Läufer oder nur als Zuschauer
und Fotograf dabei sein werde. Mein Knie tut jetzt richtig weh.
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