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Während
ich (Start-Nr 373) diese Zeilen
am Abend des 17.05.2015 schreibe,
herrscht in der
lettischen Hauptstadt blauer
Himmel und Sonnenschein. Traumwetter - das wir am Vormittag leider
nicht hatten. Los ging es heute Morgen, als Mirko Leffler und ich
um 8 Uhr vom "Hotel Kolonna", im Zentrum Rigas, zum Start
aufbrachen. Ganz in meinem Sinne sind wir erst einmal in die komplett
falsche Richtung gelaufen (wir sind ja auch erst zwei Tage hier
- kaum Zeit, um sich schon ausreichend zu orientieren); haben dann
aber nach 10 Minuten Fußweg doch noch den Treffpunkt am ehemaligen
Schloss mit den anderen 100-Marathon Club - Startern gefunden. Schnell
ein Gruppenbild, ein bisschen geredet und dann ging es schon in
die Startaufstellung.
Wir mussten
uns ein windgeschütztes Plätzchen suchen, weil es wirklich
pfiff. Temperaturen um die 6 Grad und ein Himmel, der nichts Gutes
vermuten ließ, taten ihr übriges hinzu.
Aber
von ein paar Wetterkapriolen lassen wir uns ja nicht abschrecken
und so ging es Punkt 8:30 Uhr mit dem Startschuss auf dem Weg durch
die lettische Hauptstadt. Diese hatte auf den ersten 14 Kilometern
so allerhand zu bieten: Wir kamen über die Vanu-Brücke,
durch die historische
Altstadt
(sehr sehenswert!) und auch ein bisschen über den lettischen
Highway. Alles recht spannend und abwechslungsreich - nur danach
wurde es irgendwie öde. "Einfach vier Kilometer da hinunter,
am Wende-punkt umdrehen und dann wieder zurück traben".
Die Kilometer 14 bis 22 waren also nicht unbedingt ein Hit, was
die Aussicht anging. So hatten wir aber umso mehr Zeit, die Spezialität
dieses Marathons zu genießen: Quasi an jedem VP (von denen
es alle zwei bis vier Kilometer einen gab), lagen aufgeschnittene
Orangenteile und wir haben uns so reich daran bedient, dass ich
echt schon Sorgen hatte, wir könnten eine akute Orangenhaut
davontragen.
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Ist
aber nix passiert - zum Glück! Zurück in der Stadt verabschiedeten
wir die Starter mit den grünen Nummern (Halbmarathon) von der
Strecke und begaben uns auf die zweite Runde. Diese führte
uns wiederum auf ein paar endlos erscheinenden Abschnitten in das
äußere Zentrum von Riga, was im Gegensatz zur sehr malerischen
Altstadt eher , sagen wir, unspektakulär erscheint.
Da
es mittlerweile seit Kilometer-punkt 16 regnete und stellenweise
ein eisiger Wind pfiff, sehnten wir uns mehr und mehr nach dem Ziel.
Aber vor die heiße Dusche haben die Laufgötter noch immer
den Schweiß gesetzt und so mühten wir uns auch die Ausfallstraßen
entlang, kamen am Ende wieder auf die schönen Abschnitte der
ersten Runde und futterten noch mehr von den Orangenstücken.
Als ich
zwischendurch mal einen Stand ausließ, meinte Mirko (Foto
rechts): "Nanu, hast du dich etwa schon überfuttert?"
Dabei war mir bloß der Weg zum Stand zu weit, weil ich gerade
auf der anderen Straßenseite lief.. Erneut
über die Brücke, ein kurzer Knick nach rechts, Wende,
wieder über die Brücke und ein finales Abklatschen mit
den "Anfeuerern" in traditioneller Kluft auf dem Platz
mit dem Freiheitsdenkmal. Ein letztes Mal am folkloristischen Chor
vorbei (ca. 50 Mitglieder - und eine wirklich tolle Performance)
und dann waren wir schon im Ziel. Nass,
kalt - aber glücklich.
Fazit: Riga
ist sehenswert und die importierten Orangen äußerst lecker.
Allerdings sind mir beim nächsten "Auslandseinsatz"
30
Grad und Sonnenschein doch irgendwie lieber...
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