Laufbericht
Borsberglauf 03.09.2006
Text
und Fotos von Zenon
Karczewski
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"Ich
habe mich nach dem gelungenen "Comeback" in Freiberg schon
seit Tagen auf diesen Lauf gefreut.
Aber nach dem schönen Herbstwetter der letzten Wochen, wurde
es ausgerechnet heute auf einmal kalt und nass. Ich entschloss mich
dennoch, nach Pillnitz zu fahren. Nur wusste ich bis zur Anmeldung
nicht, welche Strecke ich laufen soll: 18 oder 10 km? Ich "kneife"
und entscheide mich für die 10 km-Strecke. Am Start treffe
ich meinen alten Freund, den "Gasttroll" Siggi. Wir haben
uns das letzte Mal wahrscheinlich bei der Boston-Feier
im April gesehen und da gibt es viel zu erzählen. Inzwischen
fällt der Startschuss. Ich schaue nach hinten und stelle fest,
dass wir die Letzten der schätzungsweise 300 Starter sind.
Jetzt heisst es also: das Feld von hinten aufrollen. Aber wie? Es
geht am Anfang einen schmalen, gepflasterten Fussweg hoch, der jetzt
durch die Läufermassen hoffnungslos verstopft ist >>
mehr. Ich bleibe also geduldig hinten, irgendwann wird es schon
mal besser werden. Schliesslich erreichen wir oben den breiten Wanderweg
und ab jetzt gibt es keine Hindernisse mehr. Nur schneller wird
man kaum, da es immer noch bergauf geht. Mir geht langsam die Luft
aus, ich beschliesse, ganz ruhig zu laufen. Nur kein Stress, das
soll ja schliesslich nur ein lockerer Trainingslauf unter Wettkampf-bedingungen
werden, wie es so schön heisst. Mit der Lockerheit klappt es
aber nicht so einfach. Der linke Oberschenkel wird steif und tut
mir weh, ich muss kurz anhalten. "Los komm" - Jemand muntert
mich auf und kloppft mir auf die Schulter. Kenne ich ihn von irgendwoher?
Ich kann mich an das Gesicht nicht erinnern. Aber egal, wir laufen
jetzt zusammen und schwatzen über dies und jenes, vorwiegend
über Unfälle, Krankheiten und Sportärzte - die beliebten
Themen der Läufer im "mittleren Alter". Bis es dann
mit dem Reden nicht mehr geht. Die Anstiege werden so steil, dass
ich, wie die Meisten, nur noch gehen kann. Ich sehe jetzt Angela
Gehrke , die hier als Streckenposten steht (wir haben u.a. den Moritzburg-Triathlon
von 2 Jahren in einer Mannschaft bestritten) . "Hallo Angela"
- rufe ich ihr zu - "uff ist das schwer, wer von Euch hat sich
diese Strecke ausgedacht?". "Hallo Zenon - schön,
dass Du wieder dabei bist". "Ja, ja, Ich habe es inzwischen
bereut" - sage ich und lache. Endlich ist nach 4 Km der "Gipfel"
erreicht, ab hier wird es leichter. Mir geht es wieder gut, ich
laufe immer schneller und kann viele Läufer überholen.
"Wo geht es aber jetzt lang? - frage ich mich nach ca. 7 km
als sich der Weg gabelt. Kein Hinweis, kein Streckenposten. Von
hinten kommen 2 Läufer und meinen: wir müssen geradeaus
laufen. Die Nächsten folgen uns. Der Weg ist aber falsch, wie
es sich nach ca. 200 Metern herausstellt. Also wieder umdrehen und
die, die jetzt auf einmal wieder vor mir sind, erneut überholen.
Noch ein paar Mal auf und ab und ich bin nach ca. 54 Min. im Ziel.
Am Ende der Strecke aber noch lange nicht am Ende meiner Kräfte.
Eigentlich hätte ich also auch die 18 km laufen können.
Zumal das Wetter am Ende ja gar nicht so schlecht war. Nächstes
Wochenende bin ich bestimmt wieder bei einem Wettkampf denn schliesslich
will ich bis den Richmond-Marathon am 11.11.06 gut überstehen.
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