"Gefangen im magischen Teufels-Dreieck"

35. Bermuda Marathon
17.01.2010


Ein Bericht von Peter Maier

Peter MaierNoch in Gedanken ob des mysteriösen Bermuda-Dreieckes und an den "Flug 19 - Verschollen", schaute ich am 14.01.2010 um 6 Uhr auf die Anzeigetafel auf dem Flughafen Berlin Tegel: "Flug 2233 -CANCELED"! Das gibt`s doch nicht! Unglaublich! Damit fing das Unheil an. Das gedachte gleichschenklige Dreieck zwischen Bermuda, Miami auf Florida und San Juan auf Costa Rica bezeichnet das mysteriöse Bermuda-Dreieck (Foto rechts). Nachweislich war der "Flug 19", ein Bomben-übungsflug von 5 Kampfjets am 05.12.1945 verschollen, auch das Suchflugzeug kehrte nicht zurück. Eine Passagier-maschine vom Typ Douglas DC-3 war am 28.12.1948 in Richtung Miami verschwunden. Die Liste geht bis heute weiter… Erklärungen zu den mysteriösen Vorfällen gibt es einige: Besonders im Gebiet des Bermuda-Dreieckes gibt es riesige Methangas-Vorkommen. Sollte plötzlich Methangas aus verschiedenen Gründen entweichen, steigt es als unzählige Wasserbläschen auf. Ein eventuell darüber befindliches Schiff sinkt in Sekunden in dieses Gas-Wasser-Gemisch. Das Schiff sackt ab. Es kann Wasser eindringen und damit sinkt das Schiff.

Auch könnte das aufsteigende Methangas sich an den Motoren von Flugzeugen entzünden. Weiterhin gibt es sogenannte Monsterwellen in diesem Bereich des Atlantiks, d.h., die Amplituden von kleineren Wellen addieren sich zu einer Riesenwelle… Auch wird von Anomalie des Erdmagnet-feldes gesprochen, d. h. der Kompass versagt. Zu guter letzt fließt der Golfstrom durch diesen Teil des Atlantiks und wenn dann noch Wrackteile übrig geblieben sind, sind diese sehr schnell im Atlantik "verteilt.

Das Wetter in London war schuld. Herbert und ich flogen dann verspätet mit einer anderen Maschine nach London. Dort sollten wir vom Flughafen Heathrow auf die andere Seite Londons, zum Flughafen Gatwick umsetzen. An diesem Tag ein böses Unterfangen. Die Engländer waren an diesem Tag stur, störrisch und bockig. Am Ende waren wir 35 Minuten vor dem Abflug am "Check In". Lapidare Antwort des dicken Mannes hinterm Schalter: "Geschlossen, nächster Flug morgen". In einem Flughafenhotel fieberten wir dem nächsten Tag entgegen, um dann als allererste einzuchecken.

Dann flogen wir, endlich, in Richtung Bermuda. Herrlich, geschätzte 18 Grad Lufttemperatur und raus aus dem Flugzeug, Koffer geschnappt und ab durch den Zoll…denkste… "Koffer bitte aufmachen!" Die Zolldamen filzten Herberts und meine Sachen, das hab ich bisher noch nicht erlebt! Jede Tablette wurde zweimal rumgedreht: "Warum haben Sie diese mit"? "Gegen Halsschmerzen". "Wofür ist dieser schwarze Saft"? "Gegen Bauchschmerzen". "Was ist hier drin"? "Energieriegel" Die eine schaut mich eigenartig von der Seite an: "und sie sind Sportler…?" Die Tortur dauerte 45 Minuten! Am Ende haben sie natürlich meine Marathon-Knoblauch-Ration gefunden. Das wird beschlagnahmt! Ich hatte total die Schnauze voll, Herbert erging es nicht besser… Werner Otto vom Sportreisebüro wartete ungeduldig auf uns und wir fuhren zu unserem Hotel "Fairmont Hamilton Princess" in der Hauptstadt "Hamilton". Entnervt schliefen wir dann irgendwann ein.

Am 16.01. weckten wir auf und die Sonnenstrahlen ließen uns das vorher erlebte vergessen! Der Bermuda Marathon war gleichzeitig der 3. Teil des "Bermuda Triangle Challenge". Und heute Vormittag stand für Herbert der 10 km Lauf auf dem Programm. Die Meile hatte er ja gestern leider versäumt. Ich joggte locker 3 km am Hafen entlang. Wunderbar, keine Krämpfe in den Waden wie in letzter Zeit immer im kalten Deutschland. Dadurch konnte ich nicht einmal 100 km in den letzten 8 Wochen trainieren.

Gegen Mittag kaperten wir die Fähre und setzten nach "Dockyard" über. Bermuda, ein Archipel, bestehend aus knapp 150 Inseln, hat von oben gesehen, etwa die Form eines Skorpions. Und "Dockyard" ist die Schwanzspitze.

Wir sahen uns das alte Fort an und erkundeten das Land zu Fuß und mit Bus in Richtung "Hamilton". Die größeren Inseln sind durch Brücken verbunden und vor 50 Jahren fuhr hier auch noch ein Zug über die Hauptinseln. Uns fielen die vielen lebensfrohen und freundlichen Menschen auf. Es gibt hier keine Ureinwohner. Die ersten Siedler waren englische Kolonisten auf dem Weg nach Virginia, die dann nach einem Schiffbruch 1609 auf der Insel strandeten. Alle danach sind irgendwie zugewandert und jetzt leben hier ca. 68.000 auf Bermuda.

Abends war die Pastaparty. 35 Euro für Spaghetti und ein paar Kleinigkeiten. Ich denke an die Pastaparty in Riga, die bisher alles übertroffen hatte (siehe Foto unter 19. Riga Marathon bei www.dresdner-trolle.de).

Quelle: http://www.google.de/imgres?imgurl=http://beachchairscientist.files.wordpress.com/2009/07/bermuda-triangle.jpg&imgrefurl=http://beachchairscientist.wordpress.com/2009/07/30/oh-bermuda-triangle-where-art-thou/&h=318&w=567&sz=50&tbnid=lgu3K-woPeTx7M:&tbnh=75&tbnw=134&prev=/images%3Fq%3Dbermuda&hl=de&usg=__I5mg07l0rURESYaa1MT2vYDvMww=&ei=h79lS5CyJY_SmgPi_aQZ&sa=X&oi=image_result&resnum=6&ct=image&ved=0CCwQ9QEwBQ

Guter Dinge starteten wir den Marathontag mit einem ausgiebigen Frühstück. Unser Hotel lag gleich ca. 600 m vom Start und Ziel entfernt und so gingen wir in aller Ruhe zum Start. Noch ein paar Fotos gemacht und schon ging es um 8 Uhr bei ca. 20 Grad, leicht bewölkt, unter dem Jubel allerhand Zuschauer für uns auf die Piste. Herbert ward nicht mehr gesehen, er hatte wieder ein paar "Engelchen" entdeckt, womit ich an diesem Tag etwas Pech hatte.

Entlang der Front Street, vorbei an den Hamilton Docks, liefen wir Richtung Osten und waren bald Hamilton enteilt. Ich hatte das Problem, erstmal ohne Kilometerangaben auszu-kommen. Es waren nur die Meilen angezeigt. Aber auch gut, dachte ich, da brauch ich ja nur 26 und ein paar Yards zu laufen…dann ist schon das Ziel. Die erste Meile lief ich sehr vorsichtig in 9 Minuten, immer auf meine Waden wegen eventueller Krämpfe achtend. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Es klappte an diesem Tag alles. Das Wetter war prima, die Läufer selbst hatten gute Laune, besonders natürlich die für den Halbmarathons und was ganz toll war, die Zuschauer! Auf unserer Startnummer war der Vorname mit darauf gedruckt. Die freundlichen Zuschauer ließen nicht locker. "Go, go, Peter", "You are looking good", immer war ein Spruch auf ihren Lippen. Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Fans hatten!

Inzwischen waren die 10 Meilen geschafft, die Strecke verlief weiter auf dem "Rücken des Skorpions" in Richtung Westen. Die Straßen waren gut von Autos abgesperrt, Getränkestationen gab es genügend. Die hübsche zierliche Läuferin von unserem Startfoto hatte ich inzwischen eingeholt. Es war ihr 1. Halbmarathon und so wollte ich sie bis zum Ende begleiten. Und das klappte prima, zwischendurch noch ein paar Fotos gemacht, liefen wir bald in Hamilton, als Rundkurs von der anderen Seite kommend, ein. Es war inzwischen schön warm geworden, die Sonne schien und die "Kleine" sprintete ins Ziel. Ich musste nun allein weiter laufen. Plötzlich war kaum noch einer auf der Marathonstrecke.

Den Halbmarathonkurs durch lief ich nun das zweitemal. Aber die Strecke war ja sehr interessant, Wälder, Meer, sehr schöne einstöckige Häuser und nun plötzlich auch viele Autos. Die Straßen waren wieder frei für die Autos. Zum Glück ermunterten mich wieder die Zuschauer: "Good look".

Ja, ja, dachte ich mir, so gut wieder auch nicht. Ich merkte, dass ich gleichmäßig lief, die 5 Meilen zwischen 42 und 44 Minuten, das hochgerechnet ergibt eine Endzeit von so unter 3.50 h…unglaublich…das wäre toll! Tatsächlich hielt ich das Tempo weiter so. Da ich die Strecke von der ersten Runde her kannte und eigentlich nur ein paar wenige Hügel in der Streckenführung waren, teilte ich mir die Kräfte gut ein und lief glücklich in 3.46.11 h durchs Ziel. Herbert kam etwas später "rein", er hatte aber während des Laufes, wie ich ihn kenne, mit den "Engelchen" zu tun, Fotos und so. Abends war die Siegerehrung. Der Veranstalter prämierte in würdiger Form und sogar die Altersklassen bekamen Pokale. Mit dem 4. Platz in meiner AK ging ich "leer" aus. Aber es war wieder ein toller Marathon gewesen und das ist das Wichtigste!

Den Tag nach dem Marathon nutzten wir ausgiebig, um den rechten Teil Bermudas kennenzulernen. Wir fuhren nach "St. George" erlebte diese Städtchen unter sinnflutartigem Regen, wurden auf dem Marktplatz für das gemeine Volk "ausgestellt" (Foto) und besuchten die Gegend um das Fort Catherine mit herrlich jungfräulichen Stränden und bizarren Felslandschaften. Auf dem Rückweg besuchten wir den "Spanish Rock" und das Naturreservat "Spittal Pond". Im Dunkeln besuchten wir den 1846 erbauten Leuchtturm "Gibbs`Hill".

Am Ende war es ein gelungener Besuch auf Bermuda. Wenn man nicht in den kostenintensiven Hotels nächtigt, kann man aber auch privat wesentlich preiswerter Urlaub auf Bermuda machen.

5 Meilen: 42.02 min 42.02 min
10 Meilen: 44.01 min 1.26.03 h
15 Meilen: 42.21 min 2.08.24 h
20 Meilen: 44.24 min 2.52.48 h
25 Meilen: 42.36 min 3.35.24 h
Ziel: 10.47 min 3.46.11 h

>> Meine Marathonstatistik

 
 

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