Die
Dresdner Trolle waren diesmal
nur mit einer kleinen Abordnung vertreten. Peter
(Foto links) und Bärbel
(Foto rechts) nahmen sich ein verlängertes Wochenende und besuchten
die Hauptstadt des Baskenlandes
im Norden Spaniens.
Am Donnerstag bei 35 Grad angekommen, wurde die Innenstadt besichtigt.
An einem Fluss gelegen hat die Industriestadt Bilbao fast so viele
Einwohner wie Dresden, links und rechts eingebettet in Bergland.
Auch
am Freitag nutzten wir das tolle Wetter. Da das Stadt-zentrum ziemlich
klein ist , konnte man alle zu besichtigenden Dinge zu Fuß
erledigen. Wenn Bilbao
auch keine welt-bewegenden Sehenswürdigkeiten zu bieten hat
(außer dem Guggenheim-museum
- Foto), fühlten wir uns z. B. in der Altstadt sehr wohl. Alles
ging dort überall völlig ohne Stress ab, wie auch die
Marathonanmeldung, die wir schon am Freitag vornahmen. Bärbel
hatte unser Hotel direkt 5 Minuten Fussweg entfernt vom Start und
Ziel gewählt (Gran via am Palacio de la Diputacion Foral).
Abends gegen 19 Uhr kam auch laut Wettervorhersage der Wetterumschwung
und wir hatten nur noch 17 Grad. So fiel es uns leicht, am Sonnabend
das 1997 fertiggestellte Guggenheim-Museum
zu besuchen und zu bestaunen. Allein dieses Bauwerk der modernen
Architektur ist eine Reise wert, wenn auch die derzeitige Ausstellung
über die Azteken aus Mexiko nicht so bewegend war.
Sonntag,
unser Marathontag: Gut gefrühstückt,
gingen wirmit flauem Bauch zum Start (am Samstagabend war überhaupt
noch nichts vom Start einen Marathons zu sehen - findet der wirklich
statt?), aber zum Glück waren doch schon einiges für Start
und Ziel aufgebaut. 8.30 Uhr war der Startschuss bei 17 Grad und
Regen, das Läuferfeld setzte sich in Bewegung und das nicht
langsam! Mit einer Zeit von 4.30 h würde ich letzter in meiner
AK werden
Und da gings schon zur Sache! Die ersten 3 Kilometer waren sehr
hügelig in Bilbao, Bärbels Gesichtsausdruck verriet nichts
Gutes! Wir hatten schon überzogen, also Tempo rausnehmen und
das war gut so (ich dachte so an eine Endzeit von 3.50 für
Bärbel, meine war mir egal, ich wollte nur wieder das mir so
treu gewordene "Runnershigh"
erleben). Es ging ab in westlicher Richtung, die Straßen führten
uns an den Fluß Rio de Bilbao und an ihm wieder zurück
in die Innenstadt, vorbei am
Guggenheim-Museum, immer entlang am Fluss.Insgesamt überquerten
wir den Fluss viermal, wobei die Brücken mit kräftigen
Anstiegen zu bewältigen waren. Nach 15 Kilometern (1.20.51h)
in der Innenstadt schickten "sie" uns dann "raus".
Wir liefen auf der anderen Flussseite in westlicher Richtung dem
Atlantik zu. Bei km 20 zog eineSpanierin
mit uns gleich und heftete sich an Bärbels Fersen. Das machte
nervös und ich schob mich dazwischen, gestaltete ein paar Tempowechsel
(war nicht fair, ich weiß) "für" sie und bei
km 25 ließ sie dann abreißen. Direkt vor dem Atlantik
war die Wende und es ging zurück. Ich hatte Zeit, mir die etwas
triste Gegend anzusehen, es war nun die Industrie zu sehen und Tausende
Mobildrehkräne an den Rändern des Flusses. Kilometer 30,
die Läuferschlange war weit auseinandergezogen (reichlich 300
Teilnehmer sollten das Ziel erreichen). Ich wollte eigentlich abreißen
lassen, aber ich ahnte, dass auch Bärbel dann nachlassen würde.
Sie hatte aber sehr gut trainiert und das wäre schade. Also
zogen wir gemeinsam weiter
Der
Regen plätscherte weiter, bei km 35 (3.09.06h - das könnte
für Bärbel eine Bestzeit werden) liefen wir wieder in
die Innenstadt ein, wir mussten uns der sich vermehrenden Autos
auf der Straße erwehren, da es leider manchmal überhaupt
nicht abgesperrt war! Auch mir wurden die Beine langsam schwer,
es wurde einfach hart, aber da war schon km 40 und plötzlich
rief ein Ordner begeistert in spanisch irgendwas mit "dos".
Das heißt doch "zwei?". Ich rief mir selber zu,
das kann doch nicht sein, Bärbel auf dem 2. Platz, der helle
Wahnsinn.
Alle Kräfte mobilisierend, endlich gab es auch mal einen isotonischen
Drink (bisher nur Wasser),
liefenwir
dem Ziel entgegen, an unserem Hotel vorbei und nun auch an einigen
Zuschauern, die Bärbel begeistert zuklatschten. Da die Ziellinie,
noch 100 m, mir war alles egal, ich hatte meinen Runnershigh und
Bärbel tatsächlich im Ziel den
2. Platz in der Gesamtwertung erreicht! 3.50.48
h war unserer gemeinsame Zielzeit, für Bärbel
der 5. und für mich der 57. Marathon. Da nach 5 Stunden schon
Zielschluss war, fand auch sofort die Siegerehrung statt. Ich bekam
natürlich nichts, da die Spanier in meiner AK doch "etwas"
schneller waren Aber Bärbel hielt die Ehre der Dresdner Trolle
hoch und führte zwei große Pokale mit nach Hause (Foto),
den für den 2.Platz in der Gesamt-
und den 1. Platz in der Altersklassenwertung.
Das war eben Spitze!
Den
Montag ließen wir uns in San Sebastian (Foto - barocke Kirche
Santa Maria del Coro) gefallen, bei schönem Wetter einfach
ein "Muß". Das Wetter hatten wir nur leider nicht.
Insgesamt
aber war es ein schöner gelungener Trip und wie Troll Zenon
verlieben wir uns weiter in das spanische
(ja auch baskische)
Land
Unsere
Durchgangszeiten:
5 km: 26.41min 26.41min
10 km: 26.52min 53.33min
15 km: 27.18min 1.20.51h
20 km: 26.37min 1.47.27h
25 km: 26.55min 2.14.22h
30 km: 26.57min 2.41.19h
35 km: 27.47min 3.09.06h
40 km: 29.07min 3.38.13h
Ziel: 12.35min 3.50.48h
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