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Dieses
Mal sollte es also in die sächsische Metropole Chemnitz gehen,
zu dessen erster
Marathon- Auflage. Eigentlich wollten wir zum Rennsteiglauf
fahren aber das war dann doch etwas zu weit und mein Vater fühlte
sich sowieso nicht in Form und wollte deshalb auch nicht mitlaufen.
Eigentlich schade, weil ich gerne den Supermarathon mitgerannt
wäre, aber das lässt sich ja auch noch im nächsten
Jahr nachholen.
Wir
kamen dann also 5 vor neun in Chemnitz an, nachdem
wir nur eine halbe Stunde von Dresden aus gebraucht hatten- dank
der Schnellfahr-Künste meines Vaters. Dabei hatte ich echt
Glück, mich noch anmelden zu können, denn 5 min später
war die Anmeldung dann auch schon geschlossen. Die nächste
Stunde bis zum Start machte ich mich noch etwas warm, indem ich
um den Chemnitzer Markt (Foto) lief und dann ging es auch schon
los. Standesgemäß stellte ich mich auch gleich ganz
vorne hin .Der Startschuss kam dann jedoch etwas verspätet,
weil die Leute dort anscheinend etwas Probleme mit den PC`s oder
sonstiges hatten- aber egal.
Ich
rannte auch gleich zügig los, weil ich ja vorhatte,
meine Bestzeit von vor 3 Wochen wieder zu brechen (3:12:54 h).
Ich setzte mir als Ziel, die ersten beiden Runden, die jeweils
10,55 km lang waren, in einer Kilometer-durchschnit-tszeit von
4min12sec zu laufen. Dies entspricht einer 10km-Zeit von 42 min.
Dadurch sollte auch eine Zeit von unter 1:30h beim Halbmarathon
herausspringen. Auf
der ersten Runde fühlte ich mich auch noch sehr gut
und lag mit meinen Zeiten anfangs unter und später genau
in der von mir angepeilten Zeit. Die Strecke ging anfangs in einer
Schleife über den Marktplatz und anschließend ca. 2
km an der Chemnitzer Hauptstrasse entlang in Richtung Waldpark.
Das
war natürlich angenehmer als immer nur an der Strasse zu
laufen. Außerdem waren mehrere Trommelspieler an Anfang,
Mitte und Ende des Parks platziert, um für Stimmung zu sorgen.
Also die ersten
5km waren dann auch
in 21 min erledigt. Ich fühlte mich weiter gut
und lief in dem Tempo weiter durch den Park. Mittlerweile hatten
sich sogar ein paar Zuschauer eingefunden, um die Läufer
anzufeuern, wenn auch nur in sehr begrenzter Anzahl (Foto rechts
oben). Dann kam auch schon km 8, an dem man wieder aus dem Park
in Richtung Markt hinauslief. Die letzten 2 km der Runde lief
man dann zwischen schönen Villen auf einer flachen Strasse
entlang auf der man sich immer wieder etwas von dem vorherigen
Anstieg im Park erholen konnte.
Am
Ende dieser Strasse stand zur Aufmunterung noch ein dicker Drehorgel-spieler
herum, der jedem Läufer etwas mehr oder weniger lustiges
zurief (Foto). Danach folgte noch ein kurzer aber steiler Anstieg
auf eine Brücke, die anschließend überquert werden
musste, um auf die andere Seite zu kommen. Dann ging es die Brücke
wieder herab und auf die Strasse Richtung Markt bzw. Wendepunkt.
Dort kam ich dann nach etwas unter 42 min an. Bis dahin war ich
also noch völlig in der Zeit. Die zweite Runde verlief dann
ähnlich, wenn auch etwas langsamer. Als ich bei dem Halbmarathon-Punkt
durch das Ziel lief zeigte die Uhr genau 1:31 h an. Das war etwas
enttäuschend für mich, denn ich wollte eigentlich unter
1:30 bleiben. Na ja, auch nicht so schlimm dann müsste ich
eben auf der zweite Hälfte schneller sein als beim Oberelbe-Marathon,
bei dem ich ja ca. dieselbe Durchgangszeit hatte (1:30:26). Ich
nahm mir jetzt vor ca. 5min langsamer auf der zweiten Hälfte
zu laufen was einer km-Zeit von 4:30 min entspricht.
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Bis
km 25 ging
dass auch ganz gut aber dann ging es plötzlich los. Meine Beine
wurden unglaublich schwer und mein rechtes Knie fing schon an leicht
weh zu tun. Normalerweise fangen diese Begleiterscheinungen bei
mir erst ab ca. km 35 an. Ich lief allerdings trotzdem sehr tapfer
weiter, weil ich immer noch an eine Bestzeit glaubte, auch wenn
diese nur eine Sekunde besser als die alte werden sollte. Vom Gefühl
her hatte ich auch noch ein flottes Tempo inne, allerdings wurden
die km-Zeiten zunehmend langsamer.
Bei
km 30 waren es 2h14min. Das waren schon 3 min langsamer
als vor 3 Wochen. Ich gab trotzdem nicht auf und wollte es noch
mal wissen. Ich sagte mir, ich muss die letzten 12,2 km einfach
knapp unter 1h laufen und dann ist noch alles drin. In Dresden hatte
das ja auch ungefähr geklappt. Allerdings wurden die Schmerzen
in meinem Knie jetzt immer größer und ich musste sogar
einmal für ca. 1 min stehen bleiben, weil es einfach nicht
mehr anders ging. Das war ca. bei km 35.5. Dadurch geriet mein Zeitplan
natürlich immer noch weiter auseinander und der Traum von einer
neuen Bestzeit löste sich langsam in einer Wolke aus Schmerzen
auf. Ich hätte am liebsten losgeheult und losgeschrieen. Zweiteres
tat ich dann auch ganz spontan, nachdem ich mich sorgfältig
davon überzeugt hatte das niemand mir zusehen oder -hören
konnte.
Das
war wirklich ein trauriger Moment für mich, denn war es fast
sicher, dass es heut nichts mehr mir der Bestzeit wird. Ich musste
jetzt sogar anfangen zu humpeln.
Das ging ca. bis km 38.5 so. Ich hielt dann noch einmal
ganz kurz an (ca.20 sec.), um mein rechtes Bein und mein Knie etwas
zu dehnen. Erstaunlicherweise half das sogar etwas und ich konnte
wieder halbwegs normal weiterlaufen. Da ich sowieso schon soviel
Zeit verloren hatte, machte ich mir keine Illusionen mehr und wollte
jetzt nur noch unter 3:20 ins Ziel kommen. Auf dem letzten Kilometer
gelang es mir sogar noch zwei Läufer "zurück"
zu überholen die sich vermutlich sogar in meiner Altersklasse
befanden. Also würde vielleicht dort noch eine vordere Platzierung
für mich herausspringen. .
Etwas
zuvor wurde ich auch noch von der ersten Frau (Christin Marx aus
Dresden -Foto darüber) überholt, die meine Verletzung
eiskalt ausnutzte und sich klammheimlich an mir vorbeimogelte. Beim
letzten Marathon konnte ich derselben noch über 3 min abnehmen.
Ich dachte mir "Schwamm drüber", beim nächsten
mal rennst du unter 3h da fragt niemand mehr wie es in Chemnitz
lief. Also
lief ich den letzten Kilometer, jetzt wieder humpelnd, noch anständig
ins Ziel. Zeit: 3:20:52h. Nicht
besonders toll aber auch nicht sehr schlecht. Eben leider 8 min
langsamer als ich es mir vorgenommen hatte! Im Ziel war ich auch
sehr enttäuscht und dachte dass ich vielleicht den 50. Platz
oder so belegt hatte.
Mein
Vater sagte mir aber dann, dass ich sogar noch ziemlich weit vorne
war. Ich holte dann meine Urkunde ab, um zu sehen ob das stimmt,
und tatsächlich: ich belegte den Gesamtplatz
10 und den AK-Platz 2! Mit meiner Bestzeit wäre
das sogar der 4. Platz gesamt und der Sieg in der M 20 geworden.
Schade, schade aber es läuft eben nicht immer so wie man will!
Immerhin gab es noch eine Finisher-Medaille und ein T-Shirt. Eine
AK-Wertung gab es leider nicht. Sieger bei den Männern wurde
Lutz Uebel in 2:58:40, bei
den Frauen gewann die bereits erwähnte Christin
Marx vom TSV Dresden (3:16:06)
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Ergebnisse
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