Unsere Begleiter
sind zu diesem Zeitpunkt Jürgen
Reinert und Tatjana Kober
(Start-Nr. 779 - Foto unten). Jürgen
erzählt, dass er morgen auch noch den München-
Marathon laufen wird.
Vielleicht
wird er dort unseren Troll Mirko
treffen, für den es bereits der 8. Marathon in diesem Jahr
und sein 26. insgesamt werden wird (diesen Göltzschtal-Marathon
lief Mirko überigens auch schon und zwar genau vor einem
Jahr). Nach 1h43' Minuten
erreichen wir wieder die überdachte Holzbrücke (Foto).
"Wie in den USA" - sage ich zu Gerald - "in dem
Bundesstaat... hmm, wie hiess er gleich, das muss doch die Gegend
bei Boston sein...". "Massa-chussetts"
- behauptet Gerald selbstsicher - "Das sind dort die berühmten
"Massachussetts
Covered Bridges". "OK, die hier ist aber auch nicht
schlecht"- antworte ich und mache eine Aufnahme.
Tatjana
bleibt etwas zurück, wir laufen mit Gerald und Jürgen
weiter und reden über's Laufen, Marathon-Reisen, über
unsere Bestzeiten, die schon ein paar Jahre zurückliegen
und, und, und.... "Lauft weiter" - sage ich auf einmal
zu den Beiden und bleibe stehen - "mein Sohn Roman kommt,
ich muss von ihm ein Foto machen". 1h49'
sind vergangen. Roman ist schon auf der 2. Runde und macht immer
noch einen guten Eindruck. "Komm Roman, Du sieht noch gut
aus, das wird eine gute Zeit" - sporne ich ihn an und schliesse
dann wieder zu Gerald auf. Aber mein verletztes Knie macht sich
immer mehr bemerkbar und ich laufe jetzt praktisch nur auf dem
linken Bein. Das
Rechte kann ich kaum noch heben und muss es hinterher schleifen.
"Lauf schon vor" - sage ich zu Gerald - ich werde jetzt
noch ein bisschen ruhiger treten. Beim Halbmarathon ist er schon
ca. 300 Meter vor mir, wartet aber wieder an der Verpflegungsstelle.
Kurz danach trennen wir uns wieder und laufen von nun an einzeln.
Ich geniesse das herrliche Wetter und bereits zum 3. Mal am heutigen
Tag die schöne Strecke.
Die Sonne
strahlt, es herrschen angenehme 20 Grad. Irgendwann laufe ich
wieder an den "polnischen Weihnachtsgänsen" vorbei
(Foto), wie wir diese Stelle vorhin spasseshalber genannt haben.
Wir unterhielten
uns auf der ersten Runde über Südostasien - über
Malaysia,
Thailand,
Singapur,
Vietnam, Laos... "Wie sieht das so in Laos aus?" - fragte
ich, da ich dieses Land noch überhaupt nicht kenne. "Sehr
schön" - meinte Gerald - "sehr ruhig, kaum Städte,
meistens verträumte, malerische Dörfer, wo die Zeit
scheinbar stehen geblieben ist. In Europa stelle ich mir manche
Gegenden in Ostpolen noch so vor. Ruhige Bauernhöfe,
Störche auf den Dächern, Gänse, die überall
herumlaufen..". "Hmm.., vielleicht" - antwortete
ich etwas skeptisch. In diesem Augenblick liefen wir an den Graugänsen
an der Göltzsch vorbei (Foto) und haben sie kurzerhand als
"polnische
Weihnachstgänse" getauft.
Kurz
vor der "falschen" Göltzschtalbrücke treffe
ich nochmal Roman, der jetzt - nach 35 Kilometern - gar nicht
mehr so locker aussieht. Er wird aber nicht einbrechen, kann das
Tempo einigermassen halten und kommt als Gesamt-Neunter in seiner
neuen Jahres-Bestzeit (3h20'41'')
ins Ziel. Gerald wird diesen Trainings-Marathon in 4h17'
absolvieren. Und ich? Ich brauche noch eine Viertelstunde
länger und sehe nicht gerade erholt aus, als ich nach 4h31'
den Lauf beende. Wir
duschen, schauen uns die Sieger-ehrung an (Foto), trinken Kaffee,
sonnen uns noch ein wenig und wollen dann gehen als wir plötzlich
völlig überrascht hören, dass die "Dresdner
Trolle" als Mannschaft
den 2. Platz belegt haben. Dafür gibt es Urkunden
und ein kleines Faß Bier (Foto oben). Was für ein toller
Abschluß dieses einmalig schönen Marathons!
Gewonnen hat übrigens Markus Meißgeier
von der LG Hof in 2h32'09''
>>
Ergebnisse