"Dragon"
Peter und sein Freund "Tiger"
Micha (Foto nebenan) setzten sich zu einem diesmal
nicht so exotischen aber dennoch nicht minder schönen Marathon
nach Slowenien ab.In der Hauptstadt
Ljubljana wollte ich meinen 37. Länderpunkt erhaschen
und wir hatten nur Positives zu berichten
Die perfekte Organisation
des 13. Ljubljana Marathons begann für uns am Vortag des
Laufes mit dem "Einholen" unserer Startunterlagen. Von
anderen Stadtmarathons waren wir gewöhnt, uns mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln fortzubewegen. Hier in Ljubljana war das alles
so einfach. Die Innenstadt bzw. von Barock und Renaissance geprägte
Altstadt, war in alle Richtungen absolut bequem zu Fuß zu
durchqueren. Also gelangten wir problemlos nach ein paar Minuten
zum Park Zvezda, holten unsere Startkarten und schauten uns die
kleine Marathonmesse an.
Bei
der anschließenden Pastaparty im Cankarjev dom mussten wir
zwar um die Nudeln bei großem Gedränge kämpfen,
aber es reichte am Ende für alle. Es wurden die Favoriten
für den Halb- und Marathon vorgestellt und das waren wie
immer die schwarzen Gazellen" aus Afrika. Am Abend liefen
Micha und ich an dem kleinen Flüsschen Ljubljanica entlang,
wo jeweils an beiden Ufern eine Kneipe oder Cafe an der anderen
liegen. Na ja, und dann blieben wir auch an einem oder anderen
Pub "hängen" (Foto). Und dann fand ich auch unheimlichen
Gefallen an der Zmajski most, der "Dragon Bridge". Diese
Brücke, das Wahrzeichen Ljubljanas, wurde als eine der ersten
Stahlbetonbrücken Europas 1907 fertiggestellt und ist auf
jeder Seite mit zwei Drachen bestückt. Diese Drachen waren
schaurig anzusehen (Foto oben), denn Micha und ich gingen durch
den liegenden Nebel über die Brücke und plötzlich
schienen sie sich aus dem Nichts auf uns stürzen zu wollen
Die paar Meter bis zum unserem Hotel erreichten wir wohlbehalten.
Micha sagte noch, "aufgepasst, die Uhren eine Stunde zurückstellen!
Ja, ja, passt schon!" Und dann schliefen wir ein.
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Marathontag
26.10.08. Das Startareal war am "Trg republike",
wir gaben unsere nicht benötigten Sachen ab und trollten uns
zum Start auf die Slovenska cesta. Da ist "Tiger" Micha,
geschmeidig wie eine Wildkatze auf eine eventuelle Marathonbestzeit
lauernd und "Dragon" Peter, der es ganz locker sieht und
vergeblich ein "Engelchen"
für die Website der Dresdner Trolle sucht
10 Uhr: Startschuss,
ca. 10.400 Läuferfüße setzen sich langsam in Bewegung,
denn die 5200 Läufer müssen sich auf der 20 m breiten
Straße erst mal "verdünnisieren". Wir starten
zusammen mit den Halbmarathonies, die sind viel mehr als wir, so
um die 4500 Läufer, da bleiben nur noch reichlich 700 Marathonies
übrig. Die Strecke ist nicht schlecht. Es ist ein ebener Rundkurs,
der zweimal zu durchlaufen ist. Vielleicht hätte man den Kurs
auch mal durch die Altstadt führen können. Aber egal,
so ging es eben auf der Slovenska cesta bis hoch in den Norden,
Zuschauer waren überall mit von der Partie, es machte Spaß
zu laufen. Es war bewölkt und nur 11 Grad, was auch bis zum
Ziel nicht anders wurde. Micha war mir sofort enteilt. Ich peilte
nun den Tempoläufer für 3.45 h an und ließ seinen
Luftballon, den er zur Kennzeichnung an sich befestigt hatte, nicht
mehr aus den Augen.
Da ja mit
uns die Halbmarathonies liefen, wurde es manchmal sogar ein wenig
eng auf den Straßen. Die Verpflegung war erstklassig. Liebevoll
wurde mir Schokolade gereicht, "Eh, Alter, dachte ich, sollst
Du hier etwa noch bei diesem Lauf zunehmen?" Alles, was ich
vorher in der Ausschreibung gelesen hatte, klappte, es war Spitze!
Den km 5 durchlief ich mit dem "Luftballonmann" in 26.02
min. Ich brauchte mir um meine Zwischen-zeiten keine Gedanken machen.
Er sagte, "I will run 3.45 h, okay? Okay!", sagte ich..
Es ging in Richtung Westen der Stadt. Vorbei an 10 stöckigen
Hochhäusern aus "früheren Zeiten" oder auch
Eigenhei-msiedlungen und Gartenkolonien. Nach 17, 18 Kilometern
waren wir wieder in der Innenstadt, die Zuschauer wurden wieder
viel zahlreicher und ich merkte, wie die "halben Marathoner"
schneller wurden. Na ja, die Burschen hatten es gleich geschafft
! Da
das Schild, 42 km gerade aus, 21 km nach rechts, von der Subiceva
ulica abbiegen und sie wurden von den Zuschauern in das Ziel "getragen".
Gnadenlos lief ich mit den wesentlich weniger werdenden Läufern,
die die ganzen 42,195 km laufen wollten, geradeaus weiter. Mir
standen die Tränen in den Augen, denn auch hier
klatschten sie für uns. Alte Omas, die kaum mehr selbst laufen
konnten, freuten sich am Straßenrand und winkten uns zu"Mein
Tempomacher" lies nichts anbrennen, bei km 25 waren wir mit
2.12.43h voll im Limit.Er hatte die letzten 5 km etwas angezogen,
dadurch waren wir nur noch etwa 10 Läufer, die sich direkt
um ihn gescharrt hatten.
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