Es war ja auch
schon nach 20 Uhr und sogar die Biertrinker aus den Kneipen prosteten
uns zu! Bei km 30, wo wir wieder in Richtung "Centre"
liefen, merkte ich, dass außer mir auch mein "Eisenmann"
Micha langsamer wurde, aber er zog weiter gnadenlos in Richtung
Ziel, er sah doch schon seine neue Bestzeit
so denke ich.n.Oh
Gott, 33,2 km: wir sind auf
der Rue de la Gare
nicht das noch, hier könnte ich doch
aussteigen und in unser Hotel "Nobilis" gehen, Duschen,
Bier trinken
das war aber nur der Gedanke einer Zehntelsekunde
(!!!), denn schon peitschten mich wieder die vielen Zuschauer weiter
Jetzt km 35, der km-Schnitt
geht auf die 6 min zu! Es geht ans "Eingemachte", die
Staffelläufer überholen uns locker, die Halbmarathonies
dürften es auch schon geschafft haben, aber wir lassen nicht
locker. Micha vorneweg, ich sag: "Mach`s gut, bis zum Ziel",
ich mach noch ein Foto mit zwei kleinen im Gesicht angemalten Mädchen
mit riesengroßen "Klatschenhänden" und jetzt
muss mein Kopf ran! Ich "schalte" die aufkeimende Schwäche
in den Beinen ab und laufe wieder auf Micha auf, vielleicht komme
ich doch mit ihm ins Ziel?
Bei km 37 (auch schon bei km
11) laufen wir über die "rote Brücke" (die wunderschön
unter uns gelegenen Gebiete "Grund" und "Pfaffenthal"
sind mir jetzt Wurst wieder trinken, Riegel, Banane essen, nicht
mehr weit? Ein Zuschauer ruft mir zu: "noch 3 Kilometer",
böser Scherz, ich weiß es, es sind noch 5!
Da endlich "mein" km Schild 40, für mich ein MUSS,
hier ein Foto von mir machen zu lassen. Micha läuft weiter,
jetzt ist er weg und die letzten 2 Kilometer sind so sau-schwer.
Wieder auf dem "Kirchberg", lassen "die" uns
doch noch "bösartigerweise" in weitem Bogen ums Ziel
rundrumlaufen. Aber jetzt, brennende Kerzen säumen unsere letzten
Meter bis zur "Coque", dem mehr als ersehnten Ziel. "Peter,
go, go, go!!! Ich bin platt, aber ich will jetzt plötzlich
auch noch unter 3.50 h bleiben! Ein ohren-betäubender Lärm
empfängt mich unter dem Dach der "Coque", die letzten
Meter, ich lasse noch fälschlicherweise einen kleinen Videofilm
auf meiner Kamera drehen und dann ab über die Ziellinie.
überall Freude, fertige, aber zufriedene Gesichter
!
Micha sitzt da, er hat es geschafft, in seinem 2. Marathon lief
er Bestzeit mit 3.48.27h. Und ich hab`s auch noch geschafft, unter
3.50 h in 3.49.51 h! Aber jetzt noch die Medaille abholen. Dort
ist ein "Engelchen"
(Foto) und schon hängt sie mir mit einem freudigen Lächeln
die Medaille um. Das war`s also, für mich der
66. Marathon im 31. Land!
Und
ich hab noch nie eine Marathonveranstaltung (außer vielleicht
New York und Boston) so loben müssen und können wie die
hier in Luxemburg Stadt!
Es
klappe einfach alles! Na gut, den Whirlpool konnte uns niemand nach
dem Zieleinlauf zeigen, aber sonst
: Startbereich mit genügend
Toiletten perfekt, Strecke i. O., Verpflegung Spitze, Zuschauer
toll, alles im Zielbereich einschließlich. den warmen Duschen
i. O., diese Marathonveranstaltung sollte sich jeder auf seinen
Marathonkalender groß anstreichen! Auf dem Heimweg zum Hotel
hat es mich doch noch umgehauen, zu wenig gegessen, zog es mir die
Beine weg und ich hatte so was wie einen Kreislauf-zusammenbruch
- Alter schützt vor Torheit nicht! Micha wird wohl gedacht
haben: "Mann, der sieht ja jetzt wohl aus wie sein Opa in 20
Jahren
". Aber nach einem ganz heißen Bad und ordentlich
was zu Essen war ich wieder fit und frei für ein "Siegerbierchen".
Den Luxemburg-Marathons mit über 7000 Läufern auf den
drei verschiedenen Strecken (Staffel, Halb- und Marathon) gewann
übrigens der Ugander Malinga Alex in 2.17.17 h und bei den
Frauen Ruth Jepkoech aus Kenia in 2.41.26h.
Der Sonntag galt dem Ausruhen der müden Beine und dem erkunden
der Stadt Luxemburg mit Ihren vielleicht nicht so vielen aber auch
interessanten Sehenswürdigkeiten (Casemates du Bock, Cathedrale
Notre-Dame, Corniche und Altstadt, Unterstadt Grund und Pfaffenthal,
den Place d`Armes, die Gälle Frau
u. a. m.). Und auch da, immer war da die Freundlichkeit der Einheimischen,
wir fühlten uns sehr wohl.
"Nach dem Marathon ist immer vor dem
Marathon", ein toller Spruch! Und der nächste soll in
Helsinki folgen...
Meine
Durchgangszeiten:
5
km: 25.36min 25.36min
10 km: 25.19min 50.55min
15 km: 26.55min 1.17.50h
20 km: 26.15min 1.44.05h
25 km: 26.25min 2.10.30h
30 km: 27.32min 2.38.02h
35 km: 29.02min 3.07.04h
40 km: 29.25min 3.36.29h
Ziel: __13.22min 3.49.51
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