Endlich
war es mal wieder soweit: nachdem der letzte Marathon
schon 3 Monate zurücklag (Berlin Team -Marathon), sollte
es heute mein vierter Marathon werden. Das allerwichtigste für
mich war, dass heute eine neue fantastische Bestzeit für
mich herausspringt. Als Zeit erschien mir 3h15min realistisch-
natürlich mit Luft nach oben. Die Zeit von Lyon 2007 (3:25:26),
die genau ein Jahr alt ist, sollte heute endlich gebrochen werden.
Aus diesem Grund bin ich die Wochen davor auch wie ein Schwein
gelaufen und merkte dann auch, dass meine Form besser wurde. Wir
kamen also kurz vor neun in Königstein an und kurz danach
ging es auch schon los. Ich stand beim Start ziemlich weit vorne
und rannte auch gleich zügig los. Leider verpasste ich dann
das km-1 Schild, so dass ich die km-Zeit nicht wusste. Beim km-2-Schild
schaute ich auf die Uhr und sah dass bis jetzt etwas unter acht
Minuten vorbei waren. Eine gute Zeit, die ich aber leider- noch
nicht - bis zum Ende würde durchhalten können. Also
lief ich etwas langsamer.
Meine
Vorgaben für heute waren die erste hälfte in ca. 1h35min
zu rennen und die zweiten dann in 1h40min. Die ersten Kilometer
liefen wir an den Bahngleisen entlang, was nicht gerade kulturell
ein echter Höhepunkt war. Aber das waren ja auch nur die
ersten Kilometer. Ab ca. Kilometer 5 wurde die Umgebung dann deutlich
attraktiver und auch die ersten Menschen-Gruppen waren am Straßenrand
zu erspähen. Unter dem lauten Beifall läuft es sich
dann auch immer gleich viel besser und von da an merkte ich, dass
ich heute gut in Form war: den Kilometer 5 passierte ich in 21:00
min. Das waren immerhin schon 1.30 schneller als meine vorher
angestrebte Zeit! Kurz vor mir sah ich dann auch schon zum ersten
Mal unseren "Supertroll" Bernd Dander. Ich dachte mir,
dass er wahrscheinlich unter 3h laufen würde und nahm mir
vor, an ihm dranzubleiben, solange es ginge. Ich fühlte mich
trotz der Hitze ziemlich gut und schwupp-di-wupps waren 10 km
vorbei die ich in ca.42 min passierte. Kurz zuvor bei km 9 sah
ich meinen Vater- den "Obertroll" Zenon, der grad noch
beim Fotografieren von Bernd war und mich fast nicht gesehen hätte.
Als er dann auf die Uhr schaute schrie er: "Du bist zu schnell,
Mann".
Ich
ignorierte das allerdings elegant, da ich mir dachte, wenn ich
die erste Hälfte so weiter laufe dann komm ich unter 1:30h
beim Halbmarathon an und kann mir dann auf der zweiten Hälfte
Zeit lassen falls es zu anstrengend wird. Ich könnte dann
sogar 1:45 laufen und würde immer noch locker die von mir
angepeilten 3h15min erreichen. Und vielleicht wäre sogar
eine noch bessere Zeit möglich. So ging es dann weiter durch
die jetzt wirklich schöne Landschaft entlang der Elbe. Ich
hatte mich zu diesem Zeitpunkt zu einer ca. 5-Mann großen
Laufgruppe gesellt die mir alle ziemlich fit aussahen und ich
mich dadurch in guter Gesellschaft fühlte. Ich überholte
sie dann manchmal und sie überholten mich dann wieder. Das
ging dann weiter so bis zum Halbmarathon-Punkt (Zeit 1:29:30).
Ich freute mich, dass ich es zum ersten Mal überhaupt unter
1:30 geschafft habe und lief munter weiter. Kurz vorher hatte
mich die zweite Frau noch frecherweise in Pirna auf dem Marktplatz
überholt .Allerdings ließ ICH SIE NUR EIN PAAR SEKUNDEN
IN DEM Genuss vor mir laufen zu dürfen und überholte
sie auch sogleich .wieder.Das war ungefähr bei km 17,5. Aber
jetzt wieder zurück zum Halbmarathon-Punkt. Ich lief mein
Tempo weiter, obwohl ich eigentlich noch nicht damit gerechnet
habe unter 3h laufen zu können. Ich nahm mir vor, den zweiten
Abschnitt jetzt um die 5 min langsamer zu laufen wodurch ich auf
eine für mich sehr gute Zeit von 3h05min gekommen wäre.