"Eine ganz neue Erfahrung, mit 40.000 Menschen einen Marathon zu laufen "

36. Marathon de Paris
15.04.2012

Ein Bericht von Christian Kürten

Am 15.04.20012 fand die 36. Auflage des Marathon de Paris bei 10° C und trockenem Wetter statt. Insgesamt hatten sich 40.000 Teilnehmer gemeldet, um an den Start zu gehen. Start war auf dem Champs-Elyseés in der Nähe des Arc de Triomphe. Um den Start zu erreichen benutzte ich die Metro. Sämtliche Züge waren mit Läufern völlig überfüllt. An der Metrostation Champs-Elyseés bildeten sich in den Tunneln riesige Staus (Foto). Nach Verlassen der Station zeigte sich ein ähnliches Bild. Menschen soweit man schauen konnte. Der ganze Champs-Elyseé Richtung Place de la Concorde war ein reines Menschenmeer (Foto).

Als Zielzeit hatte ich 3:30 Stunden geplant und mich auch entsprechend für den Marathon angemeldet. Ich begab mich folglich an der vorgegebenen Stelle auf die Laufstrecke. Dies war ungefähr in der Mitte des Menschenmeeres. Anhand einer Fahne hatte ich schnell meinen Begleiter für die nächsten Stunden, den Zielläufer für 3.30 Stunden ausgemacht.

Start war um 8:45 Uhr. Die Menschenmassen wurden in Blocks losgelassen. Mein Tross durfte um kurz vor 9 Uhr über die Startlinie laufen. Selbst das Laufen war nicht einfach. Zunächst galt es nicht über die Vielzahl von Kleidungsstücken, Wärmedecken, Flaschen und sonstigen Gegen-stände zu fallen, die andere Läufer beim Start wegge-worfen hatten. Nach wenigen Metern erreichten wir den Place de la Concorde. Schon jetzt liefen wir auf eine Vielzahl von langsamen Läufern auf, die immer wieder direkt vor einem auftauchten und den Weg versperrten. Dies sollte sich so bis ins Ziel fortsetzen. Zunächst standen Läufer zum Überholen an, die sich zu weit vorne im Feld eingeordnet hatten. Es folgten Läufer, die sich übernommen hatten, am Ende mussten Läufer überholt werden, die nicht mehr weiter konnten.

Von ersten bis zum letzten Meter war die Strecke voll von Menschen. Es war zum Teil sehr eng. Immer wieder kam es zu Stürzen.

Zum Glück blieb ich davon verschont.Besonders eng wurde es regelmäßig an den Verpflegungsständen, da diese nur an einer Seite der Strecke angeordnet waren und alle Läufer dort hin drängten.Abgesehen von diesen Problemen war es ein angenehmer Lauf bei gleichbleibendem Tempo. Wir liefen über den Place de la Bastille in den Bois de Vincennes, einen größeren Landschaftspark am Rande der Innenstadt.

Zurück in die Stadtging es an der Seine entlang. Hier musste mehrfach Straßentunnel durchlaufen werden. Es ging vorbei am Eiffelturm in den Bois de Boulogne, eine weitere große Grünanlage auf der anderen Seite der Innenstadt. Schließlichstand die Zielpassage auf der Avenue Foch mit Blick auf den Arc de Triomphe an. Mit dem Zielläufer und unserer Gruppe legte ich die Strecke bis Kilometer 41 gemeinsam zurück. Es war nicht einfachzusammen zu bleiben, da unsere Gruppe aufgrund der vielen Überholvorgänge und der Anordnung der Verpflegungs-stände immer wieder getrennt wurde. Die letzten 1,2 Kilometer zum Ziel lief ich dann ein wenig schneller. Das Ziel erreichte ich ineiner Bruttozeit von 3.28,26 Stunden, wobei ich die zweite Hälfte des Marathons ein wenig schneller als die erste Hälfte zurücklegte.

Gewonnen wurde der Marathon von Stanley Biwott aus Kenia in 2.05,12 Stunden, einer Weltklassezeit. Der Paris Marathon stellt für mich ein beeindruckendes Erlebnis dar. Mit 40.000 Menschen einen Marathon zu laufen,war eine ganz neue Erfahrung. Über die ganze Strecke waren immer viel zu viele Menschen an einem Ort. Ständig bestand die Gefahr zu stürzen und sich zu verletzen. Wer einen Marathon genießen oder schnell laufen will, der sollte sich unbedingt eine andere Stadt aussuchen. Paris selbst ist eine beeindruckende Stadt. Neben den übliche touristischen und überlaufenen Attraktionen wie zum Beispiel dem Eiffelturm (Foto), Notre Dame (Foto links) , Sacré Coeur (Foto) oder dem Louvre (Foto oben) bietet die Stadt auch einige ruhigere Sehenswürdigkeiten. Interessant ist der Invalidendom mit seinen angrenzenden Museen in dem unter anderem das Grab von Napoleon besichtigt werden kann.

Einen kulturellen Höhepunkt bildet die frühgotische Kathedrale von Saint Denis. In ihrer Krypta können die Grabmäler von über 150 französischen Königen, beginnend mit dem Merowinger Chlodwig II besichtigt werden.

>> HOME

 

Copyright © Dresdner Trolle |Kontakt: Info@Dresdner-Trolle.de | Haftungsausschluss | Stand: 03.05.2012
Besucher: Statistik: