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Einfacher
kann Marathonlaufen nicht sein. Einfach immer nur bergab. Beim
7.
Pitztaler Gletschermarathon sollten über 1000 Höhenmeter
zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt der Strecke
zurückgelegt werden. Die Läufer sollten nur Anstiege
am Start, zwischen Kilometer 26 und 30 und ab Kilometer 40 zurücklegen.
Ansonsten galt es, oben im Pitztal "laufen zu lassen"
und über eine Vielzahl von kleineren Ortschaften das Ziel
in Imst,
im Inntal zu erreichen. Am Abend vor dem Start verschickte
der Veranstalter noch eine Mail, an alle Teilnehmer, in der vor
Gewittern und Temperaturen im Zielbereich von bis zu 35 Grad gewarnt
wurde. Zu den Gewittern kam es während des Laufes nicht.
Beim Frühstück
vor dem Lauf traf ich Anton Lautner von
"Marathon 4 you" (Foto
rechts oben in der Mitte). Anton wollte zum dritten Mal im Pitztal
starten und konnte mir noch einige hilfreiche Tips zum Streckenprofil
und zur Renneinteilung geben. Seine unterhaltsamen Berichte aus
den Vorjahren mit vielen Fotos hatte ich zur Vorbereitung gelesen.
Am Start versammelten sich dann 230 Läufer aus 25 Ländern
(Foto). Das Teilnehmerfeld
sah etwas fokussierter und entschlossener aus, als bei anderen
Marathonläufen üblich. Hier ging keiner an den Start,
der sich nur mal eben am Marathon versuchen wollte.
Vor dem Start
warnte der Veranstalter nochmals vor der großen Hitze im
Inntal. Die Läufer wurden aufgefordert, viel zu trinken und
sich das Rennen gut einzuteilen. Nach dem Start ging es bei Temperaturen
von 15 Grad zunächst bergan. Ganz bewusst lief ich langsam
los. Mir war völlig unklar, wie ich mit den besonderen Bedingungen
vor Ort zu Recht kommen würde. Bei Kilometer 2 war der höchste
Punkt der Strecke erreicht und es ging zunächst nur noch
bergab. Kilometer 3 erreichte
ich nach 15 Minuten. Die Talstraße zog sich hin. Es ging
immer nur begab und bergab. Mal steiler, mal weniger steil. Hiervon
galt es, sich nicht verleiten zu lassen. Darüber hinaus taten
mir schon nach einigen Kilometern die Oberschenkel und die Knie
weh. Bergablaufen kann man in Dresden nicht trainieren.
Nach einer Stunde fühlte ich mich besser. Ich konnte immer
mehr Läufer überholen. Die Halbmarathonmarke
erreichte ich nach 1:41,05 Stunden.
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Die folgenden
Gegenanstiege bereiteten mir keine Probleme. Es war eher eine
Erleichterung für die Beine, mal nicht bergab laufen zu müssen.
Je näher das Ziel kam, desto heißer wurde es. Schatten
gab es keinen mehr. Zum
Glück hatte der Veranstalter eine Vielzahl von Verpflegungsständen
und Duschen aufgebaut, so dass für Abkühlung gesorgt
war. Unten im Inntal wurde es dann richtig heiß. Die letzten
Kilometer mussten dann in der Hitze wieder leicht bergan gelaufen
werden. Imst liegt im Inntal auf dem Gegenhang.
Das
Ziel erreiche ich in 3:19,41
Stunden. Der Veranstalter hatte etwa bei Kilometer
30 Zwischenzeiten genommen. Anhand der Ergebnisliste konnte ich
feststellen, dass nicht viele Läufer die letzen Kilometer
zum Ziel schneller gelaufen sind als ich. Das Ziel erreichte ich
auf Platz 37, was Platz 7 in der Altersklasse M45 bedeutete. Gewonnen
hat den Lauf der Vorjahressieger Jonathan
Koilegei aus Kenia (Foto).
Für die Strecke benötigte er 2:15,56
Stunden und konnte dabei einem Vorsprung von fast 20
Minuten auf seine Verfolger herauslaufen. Der Pitztaler Gletschermarathon
ist eine Alternative zu den Stadtmarathonläufen. Es ist aber
ein Trugschluss zu glauben, dass Bergablaufen über eine solch
lange Distanz einfacher ist als das Laufen auf einer ebenen Strecke.
Gerade das zum Teil erheblichem Gefälle belastet Muskelgruppen,
die nicht regelmäßig trainiert werden. Auch sollten
die Läufer mit Hitze gut zu Recht kommen, da es fast jedes
Jahr in Imst sehr heiß wird.
Die Veranstaltung war, obwohl die Straßen für den Autoverkehr
nicht gesperrt waren, gut organisiert. Der Hitze wurde durch viele
Verpflegungs-stände Rechnung getragen. Der Pitztaler Gletscher-marathon
2012 war ein voller Erfolg!
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