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21.05.2005 __ 33. Rennsteig-Lauf _

Bericht von Sylke Fötzsch

Viele Freunde haben mich um einen Bericht über meine Teilnahme beim Rennsteiglauf gebeten. Mir fällt aber eigentlich nur ein: Es war einfach phantastisch!!!

Der Wunsch zur Teilnahme am 33. Rennsteiglauf reifte bei mir während des Wilischlaufes 2004, denn ich konnte mir vorstellen, diese Strecke zwei- bis dreimal hintereinander in gemäßigtem Tempo zu laufen. Also schenkte ich mir zum 40. Geburtstag die Anmeldung für den Supermarathon.

Am 20.05., 17.00 Uhr fuhren wir in Dresden mit Vorfreude und Magenkribbeln los. In Eisenach auf dem Marktplatz, im Rathaus bei der Anmeldung und auch in der Jugendherberge trafen wir mehrere Bekannte aus Dresden. Alle waren gespannt, wie der Lauf für sie im Vergleich zu bisherigen Rennsteiglaufteilnahmen verlaufen würde. Ich war der einzige Neuling und lies mich noch mal so richtig "verrückt" machen.

Eigentlich hatte ich meinen Wecker auf 4.40 Uhr gestellt, doch einige Mitschläfer hielt es schon 4.00 Uhr nicht mehr im Bett. So stand ich auch eher auf als geplant und genoss das leckere Frühstück, was extra für die Rennsteigläufer schon so zeitig zubereitet wurden war.

5.30 Uhr fuhr mich mein lieber Mann, der als Fotograf und mein persönlicher Fanclub agieren sollte, ins Stadtzentrum hinein. Der Marktplatz war schon recht dicht mit Laufverrückten gefüllt (Foto rechts). Die Stimmung war fröhlich - von Müdigkeit keine Spur. Der nächtliche Dauerregen hatte sich in ein harmloses vereinzeltes Tropfen gewandelt.

Pünktlich 6.00 Uhr startete der Oberbürgermeister den Lauf. Die Läuferschar schlängelte sich langsam die ersten Kilometer bis zum Rennsteig hinauf. Einige Teilnehmer gingen schon, was ich als sehr übertriebene Vorsichtsmaßnahme angesehen habe.

Zu den einzelnen Abschnitten der Strecke kann ich nicht viel sagen. Es war überall schön. Bei Oberhof war das Wetter scheußlich, aber das ging recht schnell vorbei. Ich habe wirklich jeden Meter genossen. Mein einziges "Problem" bestand darin, dass die Verpflegung so gut war. In meinem Bestreben, genug Energie aufzutanken, habe ich es nämlich etwas übertrieben und mir den Bauch mit Würstchen, diversen Suppen, leckeren belegten Broten u.v.a. vollgeschlagen. Zum Glück beendete ich die Völlerei rechtzeitig und begnügte mich die letzten 15 km mit trocken Brot und Wasser. Eine liebe Verpflegungsbeauftragte meinte dazu geschockt: "Ich fasse es nicht, da achtet die Frau bei so einem Lauf noch auf ihre Linie." Trotz regelmäßiger Pausen lief ich insgesamt offensichtlich wie ein Uhrwerk, denn meine Uhr zeigte bei km 20 2 Stunden Laufzeit an, bei km 30 3 Stunden Laufzeit, ... bei km 60 6Stunden Laufzeit. So unglaublich es klingt, aber es war exakt auf die Minute so. Ich fand das regelrecht unheimlich, denn ich achtete sonst überhaupt nicht auf die Zeit, sondern horchte nur in Abständen in mich hinein, ob irgendwo der Mann mit dem Hammer lauern würde. Aus Angst vor der eigenen Courage nahm ich auf den letzten Kilometern das Tempo völlig heraus, statt einen ordentlichen Endspurt hinzulegen. Ich konnte es einfach nicht fassen, das es mir so prächtig ging und wollte diesen Zustand auf keinen Fall gefährden.

Nach 7 Stunden und 19 Minuten tanzte ich als 12. Frau ausgelassen ins Ziel und beschloss spontan, auf jeden Fall einmal einen schönen Hunderter zu wagen, denn der Supermarathon war ganz ohne Abstriche, Neben- und Nachwirkungen ein wunderbares Erlebnis.


Ralf Lutoschka
Sylke Fötzsch "Dresdner Troll" Ralf Lutoschka
 

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