Dresdner
Trolle trotzen Wikinger Wetter - Da
es mit dem Mexiko City Marathon nicht geklappt hat, liebäugelte
ich mit einem neuen Land, überzeugte Wolfgang Schladitz davon
und über die REISEZEIT Tourismus GmbH buchten wir den nicht
ganz billigen Trip nach Island
(18.08.05-24.08.05) mit dem Sahnehäubchen , dem Reykjavik
Marathon.
Am Donnerstag mit ISELANDAIR gut in Keflavik gelandet, wurden wir
zu den Quartieren gefahren, Christel von der REISEZEIT umsorgte
uns - auch die ganze Zeit über - prima. Uns empfing Wetter,
was gar kein richtiges war. Es war kühl, es regnete, es war
neblig, es schien die Sonne, alles in ständigem Wechsel, die
ganzen Tage über. Abends holten wir uns einen Überblick
über die Stadt, in dem wir zur "Perlan", einer verspiegelte
Glaskuppel aufgebaut auf 6 Heißwassertanks, liefen und von
oben auf die Haupststadt Islands (ca. 110.000 Menschen) schauten.
Und schon war Freitag, von der
"City Hall" aus konnten wir einen ausgiebigen Stadtbummel
unternehmen, die Innenstadt war sehr gut zu Fuß zu erkunden
und schnell waren wir auch fußlahm. Im Quartier kurz ausgeruht,
gingen wir unsere Startunterlagen holen, liefen zur Pastaparty,
bei den Lebensmittel- und besonders Genusspreisen in Island war
ein mehrmaliges Nachholen der wohlschmeckenden Pasta angesagt.
Heute (20.08.05) ist der Starttag,
zum Glück ist erst 10 Uhr für uns Marathonies der Start.
Aber Wolfgang war wie immer vorher supernervös, Siggie und
ich waren locker, uns drängte alle keine Bestzeit.
Pünktlich der Startschuss im Stadtzentrum und ab die Post!
Es
waren 10 Grad, mir viel zu kalt, aber was soll`s, da musste ich
durch
Siggie lief bald schon mit Christine davon und ich "trollte"
mein Tempo herunter, km 6 erste Pinkelpause, Mist, viel zu kalt.
Es ging Richtung Westen und dann oben im Norden von Reykjavik wieder
rüber an der Küste entlang nach Osten.
Keine Zuschauer, alles ganz ruhig, fast
unheimlich.
Dann aber das "gar kein Wetter", bei km 15 bei der Schleife
ein bösartiger stechender kalter Regen, aber zum Glück
nur 10 Minuten. Mist, wieder Pinkelpause. Wir liefen nun ab km 18
Richtung Süden, die Straßen waren kaum abgesperrt, man
musste schon auf der Hut sein, ich meine vor den Autos. Den Halbmarathon
lief ich genau in 1.55 h, also da könnten sogar die vier Stunden
im Ziel drin sein, auch mit meinem wöchentlichen Lauftraining
von ca. 8 km. Im Kopf war also alles klar! Aber da bei km 28 erwischte
mich wieder dieser beißende kalte Regen
man konnte im
Gehen Pinkeln, das hätte niemand gemerkt
Da der 30. Kilometer: Zeit 2.45.56 h, so was, vier Sekunden über
meiner Bestzeit über die Marathonstrecke, die ich in Berlin
1991, damals fast zeitgleich mit Troll Zenon, gelaufen war. Heute
musste ich noch 12,195 km dransetzen.
Aber das passte dann doch, obwohl es noch knapp wurde mit der Zeit.
Die Sonne zeigte sich jetzt sogar und dann waren auch die letzten
Meter noch Zuschauer da
Zieleinlauf war auch im gleichen Bereich des Startes, nur von der
anderen Seite.
Ich lief ruhig durchs Ziel und hatte meinen
größten Traum, in 25 Ländern einen Marathon gelaufen
zu sein, mir endlich erfüllt!!!
Siggie war schon lange im Ziel, er lief von unserer "Abordnung"
als bester in 3.43 h ein und Wolfgang kam kurz hinter mir in 4.06
h ins Ziel. Auch waren von uns Dresdnern die Christine
in 3.43 h mit von der Partie und Bernd Melzer mit Frau Birgit und
sogar Christina, Siggies Frau, waren auf kürzeren Distanzen
erfolgreich.
Da im Zielbereich leider nichts mehr passierte, fuhren wir ins Quartier
und trollten uns dann sofort in ein Thermalbad, ein Traum, oh, tat
das gut!
Abends war Fischessen im Stadtzentrum angesagt und danach mischten
wir uns in die große Kulturnacht in Reykjavik. Alle waren
auf den Straßen, die restlichen 110.000 Menschen aus Island
waren gekommen und so war totales Halligallie.
Ab Sonntag waren drei Tage Kultur
und Erholung vorgesehen. Wir wurden zur "Blauen Lagune"
gefahren, konnten dort einmalig relaxen, danach fragten wir uns,
ob die uns mit unserem plötzlichen jugendlichen Aussehen dann
beim Rückflug wohl durch den Zoll lassen würden
?
Lavafelder, Vogelfelsen und ein Fischerdorf besichtigten wir.
Der Montag
war für "Porsmörk"
(Thors Wald) vorgesehen, wohl nach dem Marathon der interessanteste
Tag. Im Schutz der Gletscher ein traumhaftes Naturreservat, Wald
mit üppiger Vegetation, reißende Gletscherflüsse
, pure Natur, tolle anderthalbstündige Wanderung, wunderschön.
Dienstag, unser letzter Tag,
wir fuhren den "Golden
Circle", die wohl beliebteste Route auf Island. Wir
sahen den mächtigen Wasserfall "Gullfoss", natürlich
die Geysire, wo wir immer auf eine Eruption dieser Burschen für
ein Foto warten mussten. Wir sahen alte erloschene Krater, die tektonische
Grenze zwischen Amerika und Euro-Asiens und vieles mehr.
Und am Mittwoch ging es wieder
über Kopenhagen und Berlin ab in die Heimat.
Es war hochinteressant in Island, wer auch
hinfahren möchte, der sollte aber nie eine Regenjacke und ein
volle Geldbörse vergessen.
Meine Durchgangszeiten:
Km___
Diff_____
Gesamt
5 km: 25.53min 25.53min
10 km: 27.13min 53.06min
15 km: 26.59min 1.20.05h
20 km: 28.47min 1.48.52h
25 km: 28.15min 2.17.07h
30 km: 28.49min 2.45.56h
35 km: 29.39min 3.15.35h
40 km: 30.00min 3.45.35h
Ziel: 13.02min 3.58.37h
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