Bericht vom Shanghai-Marathon 26.11.2006


____Text und Fotos:_"Matze" (email: Matzman69@vodafone.de)

 

Nun ist mein persoenlicher Auftrag in Shanghai erledigt… ich bin am letzten Sonntag den Shanghai-Marathon gelaufen. Der Marathon war, wie so alles hier in Shanghai, sehr abenteuerlich.

Der Start war schon um 07:30 vor dem Pease Hotel am Bund. Zur Info! Der Bund ist die Schlendermeile am Hongpu (das ist der grosse Fluss der durch Shanghai laeuft) von den man den besten Ausblick auf den Pear- und den JinMao-Tower hat.

Meine groesste Herausforderung des Marathons war ja schon die Startaufstellung. Ihr koennt euch nicht vorstellen was das fuer ein Gedraengel/Geschiebe und was fuer das ein Geraeuschpegel war. Jeder der kleinen Marathonis wollte unbedingt in der ersten Reihe oder so weit wie moeglich vorne stehen. Die kleinen Draengler nehmen dabei ja ueberhaupt keine Ruecksicht auf die anderen Mitstreiter… jeder ist sich selbst am naechsten! Nachdem mir das Geschiebe maechtig auf die Nuesse ging, steht mal 25 Minuten in der Startaufstellung, musste ich leider Massnahmen ergreifen um selber nicht zum Startschuss am Ende der Startaufstellung zu stehen!

Als dann endlich der Startschuss fiel war ich allerdings taub auf den Ohren!! Wie kann das!?

Der einzelne Chinese an sich ist ja schon maechtig laut… aber Tausende auf engsten Raum uebertoenen jeden Duesenjet waehrend des Starts!

Ich kann nur jedem empfehlen der sich mit vielen Asiaten auf engstem Raum aufhaelt Ohrstoepsel griffbereit zu haben… die retten euch das Leben!

Der Startschuss!

Alle sind, wie die von der Tarantel gestochen, losgelaufen als gaebe es kein morgen mehr. Klein Matze ist aber ruhig geblieben und ist seinen Trott gelaufen… und siehe da, ich habe fast jeden (glaube ich zumindest) der mich direkt nach dem Start ueberholt hatte nach max. 10 km wieder im Sack! Ein tolles Gefuehl!Bis Kilometer 17 bin ich locker mein Tempo gelaufen ohne auf die Uhr zu schauen… ich wollte ja eigentlich mal einen “Geniesser-Marathon“ laufen und nicht hetzen! Ich hatte mir nur als Ziel gesetzt unter 4 Stunden zu bleiben. Bei der Halbmarathondistanz fuehlte ich mich topfit und die Beine waren locker… und da habe und konnte ich dann noch etwas an Tempo zulegen. Bis Kilometer 37 war alles ok… und dann kam der Hammer! Es ging, wie es sich in Shanghai gehoert, ueber eine riesen Auffahrt und ueber ca. 600 – 700 m auf die Autobahn.

Ein Moerderanstieg und ich war ganz ganz kurz davor zu gehen… ich dachte meine Keulen platzen! Oben angekommen wurde die Luft dann maechtig duenn!

Die Strecke verlief dann ueber ca. 2,5 km direkt ueber die Autobahn… aber zum Glueck rechte Spur. Ich hatte echt Angst um mein Leben… ich dachte, entweder wirst du hier gleich von hinten von einem LKW ueberrollt oder du stirbst an den Abgasen der sehr schadstoffarmen Shanghai-Vehicle!

… die spinnen die Chinesen!

Als es dann wieder von der Autobahn runter ging, das war so bei Kilometer 39, hatte ich ’ne schwarze Lunge und nicht wirklich mehr viel Dampf in den Beinen. Die letzten 3 Kilometer musste ich wirklich beissen und mich maechtig quaelen… man sieht es gleich noch auf den Fotos… und ich sehe wirklich sche… aus,… aeh, alt meine ich!

Auf alle faelle war ich gut zufrieden mit meiner Zielzeit… und die lautet: 03:29:26 netto.

So, das war es erst einmal wieder aus Shanghai!

P.S.
Nicht das es so rueber kommt es wuerde mir hier nicht gefallen! Im Gegenteil… ich bin gerne hier und ich fuehle mich hier wohl. Es ist hier halt vieles anders aber interessant, faszinierend und schoen.

>> Bildbericht


 

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