Als
"Abordnung" der Dresdner Trolle fuhren Bärbel
(rechts), Wolfgang (ganz rechts)
und ich (links) am Sonnabend
nach Wroclaw und nahmen unser Quartier im Hotel "Dom Jana Pawla
II" an dem Fluß Odra neben der Wroclawer Kathedrale in
Augenschein (ganz in Ordnung). Zenon hatte uns vorher die polnische
Ausschreibung des Marathons erklärt und so hatten wir glücklicherweise
wenig Probleme bei der Anmeldung im Festzelt auf dem Rathausplatz.
Bei ein paar Bier und einer Pizza beendeten wir den Tag vor dem
Marathon.
Der Starttag (Foto rechts) war sonnig, für mich bei ca. 10
Grad jedoch kühl, also zog ich lange Sachen an. Der Start war
auf dem Rathausplatz und mit dem Startschuss um 9 Uhr ging ein Konfetti-Regen
auf uns nieder. Wolfgang hatte riesige Rückenschmerzen und
wollte nur durchkommen, Bärbel die 4 Stunden schaffen und ich
Ihr dabei helfen.
Dies war in Wroclaw mein 5. Start und für mich die bisher beste
Strecke, da es immer was zu sehen gab und auch viele Zuschauer auf
der Strecke waren, die uns anfeuerten. Bärbel und ich liefen
verhalten los und kamen genau richtig bei den ersten 5 km in 27.32.min
durch. Bis zum Halbmarathon liefen wir den nordöstlichen Teil
Wrotlaw`s ab. Die Strecke war toll abgesperrt, das Wetter spielte
mit und so spulte ich mit Bärbel immer so jede 5 km um die
27 min rum (siehe unten) das Pensum bis zum Halbmarathon ab. Dieser
war tollerweise genau auch auf dem Rathausplatz und der Durchlauf
bei vollem Sonnenschein war ganz locker.
Von
nun an liefen wir den Südwestlichen Teil von Wroclaw ab. Es
war weiter gut abgesperrt, das einzige schlechte war das viele Kopfsteinpflaster.
Man musste immer nach unten auf die Steine schauen und (Zenon wird
lachen) verpasste die
schönsten polnischen Mädchen an der Strecke!
Bärbel hatte gut trainiert, ich rechnete die Zeit durch und
wusste, dass bei gleichbleibendem Tempo für Bärbel eine
Zeit von 3.52 drin war. Ich wollte Sie so lange wie möglich
begleiten und dann abreißen lassen, da mein Trainingsumfang
(ca. 10 km pro Woche) dies nicht zulässt. Bei 25 km liefen
wir bei 2.15.55 h durch, es wurde für mich schwerer, die nächsten
6 km bis zur 31 zog ich noch mit Bärbel mit, aber dann verabschiedete
ich mich und gab Ihr `nen Klapps und "Alles Gute, zieh das
Ding durch!"
Ich war nun allein konnte mich meinen Gedanken hingeben und den
restlichen Marathon jetzt mental weiterlaufen. Ich wusste, das wenige
Training reichte höchstens bis 30 km, also jetzt musste der
Kopf ran! Ich dachte an AMUN, den altägyptischen Sonnengott,
an Tut Anch Amun, den ich in Kleinformat um den Hals trug und so
hatte ich irgendwie wieder Kraft und spulte die Meter weiter ab.
Klar wurde ich langsamer, aber die magische 4 Stundengrenze lag
noch im Bereich des Möglichen!
Die 40 km in 3.46.56 und nun los, reiß Dich zusammen, alter
Junge! Ja, die lange Gerade vor dem Ziel, jetzt noch mal an den
Fluß Odra ran und nun die müden Knochen in Richtung Rathausplatz.
So herrlich, es wird klappen, die Zuschauer treiben Dich weiter
und ich schaffe es! Unter 4 Stunden im Ziel!
Und
Bärbel wartet ganz locker, als wär nichts gewesen. Meinen
Glückwunsch an Sie! Und Wolfgang der alte Haudegen, kommt Sekunden
nach mir ins Ziel, trotz seiner anfänglichen starken Rücken-schmerzen.
Die Trolle sind im Ziel! Bei Sonnenschein, Pastaparty und kühlem
Bier dachten wir bei der Altersklassenwertung, es gibt für
Bärbel`s 3.Platz eine 10.000 Dollar-Prämie, aber es gab
halt nichts...
Insgesamt war es wieder ein tolles Erlebnis. Den Abend ließen
wir beim Griechen mit köstlichen Essen und natürlich ein
paar Litern Piast
ausklingen.
Meine Durchgangszeiten:
5 km:
27.32min 27.32min
10 km: 27.18min 54.50min
15 km: 26.44min 1.21.34h
20 km: 27.02min 1.48.36h
25 km: 27.19min 2.15.55h
30 km: 28.33min 2.44.28h
35 km: 31.15min 3.15.43h
40 km: 31.13min 3.46.56h
Ziel: 12.10min 3.59.07h
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