11.
Oktober: Mit Lufthansa, deren Angestellten zum Glück
erst später streiken wollten, fliegen Andre und ich 9:40 Uhr
ab Dresden über München nach Zagreb.
Mittags dann schon da, gehts rein ins gebuchte Taxi und hin
zum Hotel Regal Residence (Foto 1).
Ja, Wahnsinn, ein B&B, Bed and Breakfast, absolut Klasse, alles,
was das Herz begehrt, erst kürzlich total neu renoviert und
einfach ein Träumchen, wie Andre zu sagen pflegt.
Unsere Fußgängergasse Ivana Tkalciceva, wo wir dann auch
schon kurz nach dem Einchecken langpilgern, hat eine Kneipe an der
anderen mit tollen zweistöckigen Bürgerhäusern. Andre
ist heiß und da wir unweit des Startes und des Zentrums wohnen,
sind wir auch bald schon bei der Startunter- lagenabholung (Foto
2). Von dort spazieren wir weiter zur
bedeutendsten Kathedrale Kroatiens. Abends hauen wir im Oujsko
Pub Tkalca richtig rein, ein paar Oujsko, lokales schmackhaftes
Bier und es wird ordentlich geschlemmert.
12. Oktober: Ausgiebiges Frühstück
und auf in die Stadt, geil, so ein Wahnsinns- Wochenmarkt, Blumen,
Früchte,
Engelchen, alles vom Feinsten! Na klar, nun wollen wir die Stadt
mit einer ordentlichen Sightseeing Bustour erkunden. Na gut, die
Busse fuhren zeitlich biss l chaotisch, aber wir kaschten
uns dann doch einen und ab die Post.
Vom
offenen Bus aus sahen wir den Markusplatz mit der Markuskirche,
das Steinerne Tor und Historische Fassaden nahe der modernen Musik-akademie.
Vorbei ging es am Kunstpavillon und nahe gelegenen König Tomislav
Platz. Und, na klar, die Tour endete natürlich am Platz vor
der Kathedrale von Zagreb (Foto 3).
War eine tolle runde Sache! Wir schlendern
zum Ban-Jelacic-Platz (Foto 4), dem
bedeutendsten Treff der Zagreber Bevölkerung, wo eben auch
morgen Start und Ziel vom Marathon sein wird. Wir ergaunern ein
Sitzplätzchen und lassen uns Käffchen munden und die Engelchen
vorbeiziehen. Später ruhe ich mich im Hotel aus und Andre rennt
irgendwo draußen rum. Abends essen wir jeder eine riesengroße
Pizza. Später suche ich verzweifelt meine Stoppuhr, verdammt,
wie soll ich morgen die Zeit stoppen, mmmm, ja klar, werde wohl
das Smartphone nehmen müssen.
13. Oktober:
Start Marathon 10 Uhr, ja, eine christliche Zeit, nicht wie in Asien
mal so früh um 3 Uhr loszulaufen. Vor dem Startbanner Fotos
mit Andre und dann an der Reiterstatue des Volkshelden Josip Jelacic
stehen die Fotos für unseren Country Marathon Club mit John
Kinchen aus England an (Foto 5).
Are
you ready? Yeahhhh! Das Läuferfeld zählt: 8,7,6,5,4,3,2,1
and ... Go! Wir starten Richtung Osten. Die Strecke ist leider mit
vielen Stra-ßenbahn-schienen bestückt, da ist Vorsicht
geboten. Aber es läuft genial. Andre will heute eine neue Bestzeit
und ist natürlich fort und verschwunden aus meinen Augen. Um
mich herum viele junge Läufer, Läuferinnen, tolle Stimmung
unter uns, es haben alle Spaß, hoffe ich zumindest! Die 5
km mach ich mal so mit den Gehpausen in 28:10 min, sagenhaft, ruhig
bleiben! Nicht euphorisch werden, dann ist schon der erste Wendepunkt,
ich sehe Andre zurückkommen, er sieht gut aus. Ein paar Zuschauer
sind an der Strecke (Foto 6), die Verpflegung
ist spitze, Iso, Wasser, Bananen Apfelsinen, alles gut.
Es
geht schon wieder Richtung Start/Ziel und ich laufe dort in 56:30
min bei 10 km durch, nicht die Gehpausen alle 15 Minuten vergessen!
Bei ca. 15 km verläuft die Strecke dann in Richtung Westen
bis zur nächsten Wende und zurück.
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Plötzlich
ruft Andre, ja klar, er kommt mir wie die anderen guten Läufer
schon wieder entgegen Es läuft gut
bin im Plan
Toll! Ich freu
mich für ihn. Bei mir auch alles gut, aber
Zielschluss hier in Zagreb ist bei 5:30 h,
also 30 min weniger als bei vielen anderen Marathons. Damit muss
ich also länger laufen als bis km 20, um danach zu gehen, sonst
schaffe ich den Zielschluss nicht. Ich
bin wieder im Zielbereich, optimal, ach, die Halben
habens gut, die haben es jetzt geschafft mit ihrem Halbmarathon.
Aber es ist nicht schlimm, na klar, also rein in die 2. Runde. Es
sind plötzlich viel weniger Läufer auf der Strecke, aber
das wird schon, das Wetter ist toll, angenehme 15 Grad. Bis zur
22 km Markierung ist es nicht mehr weit. Mein ausgetüftelter
Plan war bei km 22 in 2:15 h anzukommen. Ha, ich bin dort bei 2:11:13
h, also 4 Minuten Vorsprung, die sollten mir reichen! Ich brauche
nur noch gehen, im mittel die 5 km in 48 min, da ist alles im grünen
Bereich. Herrlich, ich kann die Läufer genau beobachten, so
geil, wenn man gehen kann, da ist mehr Zeit zum Schauen und für
Fotos.
Die Strecke
selbst ist hier nicht so berauschend, wir sind eben raus aus der
Altstadt. Abgesperrt ist die Straße sehr gut. rechts und links
Wohnhäuser. Ulala
da vorn, ich setze mich zu einer hübschen
netten Streckenpostin (Foto 7 ), vergesse
die Zeit. Langsam komme ich danach wieder in Bewegung. Oh ha, da
ist km 30
Verdammt,
ich bin plötzlich 2 min über meinem Zeitplan
und damit wäre ich im Ziel aus dem Rennen. Oh Gott, nun muss
ich Ranklotzen, Arme enger nehmen,
Bein
und Hüfte nach vorn schmeißen, schnelles Gehen, was ich
nicht so richtig kann.
Andre kommt mir entgegen, ich habe ihn schon vermisst, als ich schnell
seine Zeit mal hochgerechnet hatte. Sein
Gesichtsausdruck sagt alles, er ist aufgelöst, ruft mir zu
die Luft ist raus, geht nichts mehr
Ein wenig hatte ich das schon erwartet, da seine Mara-thonvorbereitung
nicht so optimal verlief. Zu viele Dinge drum herum sind der Genickschlag
für eine Bestzeit. Bei km 35 bin ich wieder im Rennen, nach
schnell gegangenen 45:50 min für 5 km. Na geht doch! Da sehe
ich einen jungen Kroaten. Der Bursche ist völlig am Ende, gestützt
von seiner Freundin ist er zu langsam bei seinem ersten Marathon,
so wird er den Zielschluss nicht erreichen. Ich gebe ihm von meinem
Magnesium und gemeinsam gehen wir weiter, er kommt zu Kräften,
Einem älteren Läufer gebe ich den Rest von meiner Wunderwaffe.
Der junge Kroate wird wieder fit und beginnt bald wieder zu laufen,
un-glaublich, im Ziel werden wir uns später umarmen.
Ich genieße
das Gehen, bin nicht mal geschwitzt. Jetzt wieder in der Altstadt,
klatschen die Zuschauer. Da vorn war doch ein Bierstand in der ersten
Runde: Jungs, Mädels, Bier her, Bier her, oder ich fall
um Mist, das Freibier für die Läufer ist alle, ha,
vielleicht hatte Andre zu viel getrunken, dachte ich schmunzelnd.
Nee
nee, schade, hätte aber gern einen Schluck genommen. Nun noch
bis zur letzten Wende und wieder zurück, schaue auf die Uhr,
da hinten sollte das Ziel sein. Und, ja ich freu mich so, Andre
steht dort vorn, wartet und begrüßt mich bei km 42. Jetzt
noch 195 m und ich kann in 5:28:09 h
durchs Ziel gehen...knapp unter Zielschluss gefinished, so sollte
es sein! Nun kommt auch der Rollifahrer mit seinen Begleitern aus
Ecuador, toll, auch er hat es geschafft und seine ganze Truppe freut
sich so. Die Medaille von einer jungen Valunteer bekommend, bin
auch ich happy! Das war mein 79. Marathon-Land!
Den sich neigenden Tag genießen wir noch mal mit einem Spaziergang
zur Kathedrale. Ein zünftiges Essen und Andre und ich lassen
den Trip nach Belgrad mit ein paar Bierchen in unserer abendlichen
Gasse ausklingen, dazu Public Viewing, wo Kroation 1:1 gegen Wales
spielte.
14.Oktober: Abschied und träumend von den nächsten
Abenteuern. Es war wieder ein sehr gelungener Trip mit Andre (Foto
9 ) , macht immer Spaß mit ihm .
Meine Durchgangszeiten:.
5 km: 28:10
min 28:10 min
10 km: 28:20 min 56:30 min
15 km: 30:47 min 1:27:17 h
20 km: 29:55 min 1:57:12 h
22 km: 14:01 min 2:11:13 h
25 km: 29:53 min 2:41:06 h
30 km: 51:19 min 3:32:25 h
35 km: 45:40 min 4:18:05 h
40 km: 49:09 min 5:07:04 h
Ziel: 21:05 min 5:28:09 h
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