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31.10.2005_Dublin Marathon
Bericht von Peter Maier

Peter MaierDas war ein Kurztrip mit der Lufthansa von Dresden über Frankfurt nach Dublin und zurück vom 28.10. bis zum 1.11.2005.

Verärgert darüber, dass der Marathon in Mexico City und Cancun nicht geklappt hat, zielte ich nach einem weiteren Marathonland und das war Irland.

Mit einigen Rennradkilometern und 67 Laufkilometern in den letzten 8 Wochen wollte ich Dublin eigentlich nur "Durchkommen".

Am Samstag mit als erster auf der Marathonmesse, wo die Dubliner sehr viele tolle Sachen mit Aufschrift von Ihrem Marathon verkauften, nahm ich dafür als allerletzter am Frühstückslauf am Sonntag teil. Der Grund war das für einen Nichtirländer nicht zu begreifende Verkehrsnetz in Dublin. Irgendwie kam ich mit irgendeinem Bus doch noch am "Fairview Park" an und kam dann fast 40 Minuten später als der Vorletzte Läufer an der Zielschwimmhalle an. Dort war schon ausgelassene Stimmung und die Teilnehmer am Frühstückslauf waren angeheizt durch die spitzenmäßige irische Tanzgruppe. Dann spielte noch eine irische Band wunderbar Countrymusic und es wurde getanzt, gejauchzt und die T- shirts gegenseitig getauscht. Da ich in Dublin solo war, hatte ich auch genügend Zeit und verließ dann als letzter den Ort des "Breakfast-Run-Erlebnisses".

Im Zentrum von Dublin gab es viel zu sehen, ich machte eine Stadtrundfahrt mit und natürlich sah ich mir dabei das "Guiness Storhouse" an, ohne zu vergessen, oben in der Kuppel, wo man einen schönen Ausblick auf Dublin hat, ein "DRAUGHT GUINNESS" genüsslich reinzuziehen.

Ich war nun schon mit meinen Gedanken beim Marathon, hatte ganz schön Bammel wegen dem pausenlosen Regen, der hier leider ziemlich oft runterprasselt. Aber dafür sollte es nicht kalt werden, der Golfstrom, der an Dublin vorbeifließt, "macht" hier ein mildes Klima.

Montag …Marathontag…Oh Gott, was für ein scheußliches Wetter… Regen… Regen…Regen… Nützt nichts, ich zog mir das typisch irländische Breakfast mit Eiern, Speck und Würstchen rein, jetzt alles oder nichts!

Am Start am "Trinity College" stand so halbwegs alles unter Wasser, aber die Stimmung war dennoch gut. Es waren sehr viele Starter, bestimmt 10.000 Läufer und viele, sehr viele Frauen dabei.

Ehe ich nach dem Startschuss, wo es weiterhin stark regnete, an der Startlinie vorbeikam, dauerte es bald 10 Minuten. Aber egal die Nettozeit zählt! Und so waren die ersten 5 km auch verhältnismäßig langsam, die Nässe legt sich nicht bloß bei mir auf die Blase, ich musste raus bei km 5, 18 und 35, das kostete Zeit, aber das störte mich ja nicht.

Die Strecke war nicht sonderlich überwältigend, es ging vorbei an eben den typischen 1 bis 2 stöckigen irischen Häusern, wir liefen durch den "sonst" erholsamen "Phoenix Park" und umliefen dann in weitem Bogen das Stadtzentrum im Süden Dublins. Die Meilen waren immer gekennzeichnet und alle 5 km war auch ein Kilometerschild. Dadurch merkte ich auch bei km 15, dass ich prima im Rennen lag, na, die 4 Stundenmarke sollte doch drin sein…

Es gab nur Wasser und 3 mal Gatorade zu trinken, das war mir zu wenig!

T-Shirts getauschtGanz kurz vor einem Hungerast rettete mich eine irische Zuschauerin (Foto rechts) , indem ich Ihr eine Tüte Gummibärchen aus den Händen riss und diese mir sofort in den Mund stopfte, das ging noch mal gut (die Zuschauer waren übrigens absolute Spitze und sehr zahlreich an der Strecke). Das war bei km 30 und da hörte es auch auf zu regnen.

Ich hatte nun ein Tempo zwischen vielen irischen Läuferinnen, sagenhaft, wie viele da in meinem Leistungsbereich liefen und ich liebäugelte schon mit 3.50 h im Ziel, was doch eigentlich kaum möglich war!

Nach 20 Meilen liefen wir wieder nach Norden in Richtung Ziel. Die Zuschauer wurden immer mehr, sie tobten und machten Wahnsinnsstimmung, das erinnerte mich fast an New York 1991.

Jetzt km 40, auf die Uhr geschaut: 3.37.51 h, "Alter Knabe", da ist noch was drin! Wer weiß, ob ich jemals noch mal unter 3.50 h komme…

Und ich lief, wie herrlich ist das, eingebettet in die Zuschauermassen und das Ziel vor Augen und schaffte es tatsächlich, den Zielstrich unter 3.50 h zu durchqueren, am Ende waren es 3.49.54 h Netto.

Meine Durchgangszeiten:
5 km: 27.45min 27.45min
10 km: 25.43min 53.28min
15 km: 26.10min 1.19.38h
20 km: 27.06min 1.46.44h
25 km: 27.13min 2.13.57h
30 km: 27.38min 2.41.35h
35 km: 27.49min 3.09.24h
40 km: 28.27min 3.37.51h
Ziel: 12.03min 3.49.54h

Und ein paar Minuten nach der Zieldurchquerung traf ich dann auch Ralf, unseren weiteren Obertroll im Ziel (er war separat auf anderen Wegen nach Dublin und zurückgekommen), der dort schon locker rumhockte (Zielzeit: 3.30 h).

Ich sollte erst einen Tag später nach Hause fliegen und so trollte ich mich in mein Hotel und ruhte mich aus.

Abends war große Halloween-Party in Dublin angesagt. Es war Party überall und ich zog auch von einem Stadtteil in den anderen. Die Mädels waren unten kurz, aber oben mit tollen Fratzen bekleidet. Na ja und ich zog mir dann zur Feier des Tages in der "Temple Bar" noch zünftig irisch GUINESS rein.
Das war schon ein gelungener Marathontrip gewesen, auch wieder ein Jubiläum, es war meine 20. Marathon-Haupstadt. Ein bisschen verrückt schon…

Peter Maier

 

 

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