Das
war ein Kurztrip mit der Lufthansa von Dresden über Frankfurt
nach Dublin
und zurück vom 28.10. bis zum 1.11.2005.
Verärgert darüber, dass der Marathon in Mexico City und
Cancun nicht geklappt hat, zielte ich nach einem weiteren Marathonland
und das war Irland.
Mit einigen Rennradkilometern und 67 Laufkilometern in den letzten
8 Wochen wollte ich Dublin eigentlich nur "Durchkommen".
Am Samstag mit als erster auf der Marathonmesse, wo die Dubliner
sehr viele tolle Sachen mit Aufschrift von Ihrem Marathon verkauften,
nahm ich dafür als allerletzter am Frühstückslauf
am Sonntag teil. Der Grund war das für einen Nichtirländer
nicht zu begreifende Verkehrsnetz in Dublin. Irgendwie kam ich mit
irgendeinem Bus doch noch am "Fairview Park" an und kam
dann fast 40 Minuten später als der Vorletzte Läufer an
der Zielschwimmhalle an. Dort war schon ausgelassene Stimmung und
die Teilnehmer am Frühstückslauf waren angeheizt durch
die spitzenmäßige irische Tanzgruppe. Dann spielte noch
eine irische Band wunderbar Countrymusic und es wurde getanzt, gejauchzt
und die T- shirts gegenseitig getauscht. Da ich in Dublin solo war,
hatte ich auch genügend Zeit und verließ dann als letzter
den Ort des "Breakfast-Run-Erlebnisses".
Im Zentrum von Dublin gab es viel zu sehen, ich machte eine Stadtrundfahrt
mit und natürlich sah ich mir dabei das "Guiness
Storhouse" an, ohne zu vergessen, oben in der Kuppel,
wo man einen schönen Ausblick auf Dublin hat, ein "DRAUGHT
GUINNESS" genüsslich reinzuziehen.
Ich war nun schon mit meinen Gedanken beim Marathon, hatte ganz
schön Bammel wegen dem pausenlosen Regen, der hier leider ziemlich
oft runterprasselt. Aber dafür sollte es nicht kalt werden,
der Golfstrom, der an Dublin vorbeifließt, "macht"
hier ein mildes Klima.
Montag
Marathontag
Oh Gott, was für ein scheußliches
Wetter
Regen
Regen
Regen
Nützt nichts,
ich zog mir das typisch irländische Breakfast mit Eiern, Speck
und Würstchen rein, jetzt alles oder nichts!
Am Start am "Trinity College" stand so halbwegs alles
unter Wasser, aber die Stimmung war dennoch gut. Es waren sehr viele
Starter, bestimmt 10.000 Läufer und viele, sehr viele Frauen
dabei.
Ehe ich nach dem Startschuss, wo es weiterhin stark regnete, an
der Startlinie vorbeikam, dauerte es bald 10 Minuten. Aber egal
die Nettozeit zählt! Und so waren die ersten 5 km auch verhältnismäßig
langsam, die Nässe legt sich nicht bloß bei mir auf die
Blase, ich musste raus bei km 5, 18 und 35, das kostete Zeit, aber
das störte mich ja nicht.
Die Strecke war nicht sonderlich überwältigend, es ging
vorbei an eben den typischen 1 bis 2 stöckigen irischen Häusern,
wir liefen durch den "sonst" erholsamen "Phoenix
Park" und umliefen dann in weitem Bogen das Stadtzentrum im
Süden Dublins. Die Meilen waren immer gekennzeichnet und alle
5 km war auch ein Kilometerschild. Dadurch merkte ich auch bei km
15, dass ich prima im Rennen lag, na, die 4 Stundenmarke sollte
doch drin sein
Es gab nur Wasser und 3 mal Gatorade zu trinken, das war mir zu
wenig!
Ganz
kurz vor einem Hungerast rettete mich eine irische Zuschauerin (Foto
rechts) , indem ich Ihr eine Tüte Gummibärchen aus den
Händen riss und diese mir sofort in den Mund stopfte, das ging
noch mal gut (die Zuschauer waren übrigens absolute Spitze
und sehr zahlreich an der Strecke). Das war bei km 30 und da hörte
es auch auf zu regnen.
Ich hatte nun ein Tempo zwischen vielen irischen
Läuferinnen, sagenhaft, wie viele da in meinem Leistungsbereich
liefen und ich liebäugelte schon mit 3.50 h im Ziel, was doch
eigentlich kaum möglich war!
Nach 20 Meilen liefen wir wieder nach Norden in Richtung Ziel. Die
Zuschauer wurden immer mehr, sie tobten und machten Wahnsinnsstimmung,
das erinnerte mich fast an New York 1991.
Jetzt km 40, auf die Uhr geschaut: 3.37.51 h, "Alter Knabe",
da ist noch was drin! Wer weiß, ob ich jemals noch mal unter
3.50 h komme
Und ich lief, wie herrlich ist das, eingebettet in die Zuschauermassen
und das Ziel vor Augen und schaffte es tatsächlich, den Zielstrich
unter 3.50 h zu durchqueren, am Ende waren es 3.49.54 h Netto.
Meine
Durchgangszeiten:
5 km: 27.45min 27.45min
10 km: 25.43min 53.28min
15 km: 26.10min 1.19.38h
20 km: 27.06min 1.46.44h
25 km: 27.13min 2.13.57h
30 km: 27.38min 2.41.35h
35 km: 27.49min 3.09.24h
40 km: 28.27min 3.37.51h
Ziel: 12.03min 3.49.54h
Und ein paar Minuten nach der Zieldurchquerung traf ich dann auch
Ralf, unseren weiteren Obertroll im Ziel (er war separat auf
anderen Wegen nach Dublin und zurückgekommen), der dort schon
locker rumhockte (Zielzeit: 3.30 h).
Ich sollte erst einen Tag später nach Hause fliegen und so
trollte ich mich in mein Hotel und ruhte mich aus.
Abends war große Halloween-Party in Dublin angesagt. Es war
Party überall und ich zog auch von einem Stadtteil in den anderen.
Die Mädels waren unten kurz, aber oben mit tollen Fratzen bekleidet.
Na ja und ich zog mir dann zur Feier des Tages in der "Temple
Bar" noch zünftig irisch GUINESS rein.
Das war schon ein gelungener Marathontrip gewesen, auch wieder ein
Jubiläum, es war meine 20. Marathon-Haupstadt. Ein bisschen
verrückt schon
Peter
Maier
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