Ich entscheide
mich für die letztere
Variante und lasse mich zu der berühmten Khao
San Road fahren. Mit einem atemberaubenden Tempo von 70-80
Kmh rast mein Fahrer, meistens auf der Überholspur, durch
die Stadt, ich halte mich fest, staune und komme mir wie Leonardo
di Caprio in dem berühmten Film The
Beach vor. Ein tolles, berauschendes Gefühl trotz
der Tatsache, dass die ganze Sache recht
gefährlich ist - schliesslich bin ich nicht angeschnallt
und würde schon beim ersten scharfen Bremsen auf die Straße
fliegen. Aber alles geht gut und wohl erhalten komme ich am Gateway
to Southeast Asia an. Diese Straße sieht genauso
aus, wie ich sie mir vorgestellt habe (--> Video).

Kneipen,
Hotels, Geschäfte, Internet-Cafes, Schneiderläden, und
viele, vorwiegend junge Touristen aus aller Welt (Foto). Ich trinke
Kaffe in einem Strassencafe, schaue mir das bunte Treiben eine
Weile an und will anschließen zum nahe gelegenen Königspalast.
Unterwegs
"arbeite" ich noch ein paar von den vielen Buddhistischen
Tempeln "ab". Sobald ich irgendwo stehen bleibe
und auf den Stadtplan schaue, um mich zu orientieren, werde ich
sofort von einem freundlichen Thailänder auf Englisch angesprochen.
Es ist schwieg, auf Anhieb zu unterscheiden, ob es nur um freundliche
Hilfe oder um den Versuch, einem seine (natürlich nicht kostenlosen)
Guide-Dienste anzubieten, handelt. Ich wimmele alle mit dem Hinweis
ab, dass ich keine Zeit habe und mich gleich mit einem "Friend"
treffe. Mit einem "Thai Girl Friend"? - will einer dieser
Burschen neugierig von mir wissen und grinst übers ganze
Gesicht. "Nein" - anworte ich und grinse zurück
- "es ist ein nur ein "friend" aus Deutschland,
ein Kerl". "Leider nur ein Kerl" - füge ich
spasseshalber hinzu und der junge Thai freut sich. Der nächste,
der mich anspricht, scheint seriös zu sein. "Es ist
Sonntag nachmittag, der Königpalast hat schon zu" -
sagt er - "und ausserdem von Armee umstellt. Heute findet
eine grosse Demo
der Red Shirts statt" (Foto).

Ich soll
lieber vorsichtig sein. Am besten soll ich für 60 Baht (max.
80 aber mehr wirklich nicht) einen Tuk-Tuk nehmen und zu irgend
so einem berühmten Wat fahren (mein Tuk-Tuk-Fahrer von vorhin
hat mir nach langem Feilschen 150 Baht abgenommen). Und von dem
Tempel zu einer Export-Messe, wo es heute einmalige Super- Angebote
geben sollte. Es geht um thailändischen Schmuck.
"Was
haben sie alle heute nur mit dieser Export-Messe?" - frage
ich mich. Ich will gar keine Schnäppchen machen und nur in
Ruhe ein wenig herum laufen. Statt zu dem Parkplatz mit den Tuk-Tuks
gehe ich extra in eine andere Richtung (der Mann schreit mir noch
etwas hinterher aber ich tue so als würde ich das nicht hören
und gehe einfach weiter) und gelange nach ein paar Hundert mehr
zu der besagten Demo. Die Menschenmenge wird immer dichter. Die
Red-Shirts sind überall - auf der Straße und auf den
Fußwegen. Es
ist eine politische Demonstration und eine große Party zugleich
- es werden Reden gehalten, Musik gespielt, es wird übrerall
gekocht, gebraten und gegegessen. Es wird gehandelt und gekauft.
Alles läuft friedlich ab. Trotzdem - überall ist auch
Polizei und Armee zu sehen. Wenn hier einmal Schüsse fallen,
wird es für mich enge. Aber es fallen weder Schüsse
noch kommt sonst irgendwie agressive Stimmung auf.
In
den Seitenstrassen der Ratchadamnoen Avenue schaue ich mir noch
den
einen und anderen Tempel an (Foto), dann muss ich aber schon
wieder ins Hotel - mein Gepäck holen und zurück zum
Flughafen eilen. Ich laufe zurück zur Khao San Road und will
ein Tuk-Tuk nehmen aber da, wo vorhin Dutzende standen, ist jetzt
Niemand zu sehen und ich laufe hin und her, um einen zu finden.
Taxifahrer sprechen mich an aber die sind mir zu teuer und zu
langsam. "What are you looking for" - spricht mich Jemand
an. Ich ignoriere den Mann zunächst, dann schaue ich nochmal
zurück und sehe, dass er mir sein Motorrad als Taxi anbietet.
Was, mit dem hier soll ich fahren? - frage ich. "Ja"
- antwortet er. Es soll eine schnelle und sichere Variante sein.
Er zeigt dabei auf einen Helm.
"80
Baht to National Stadium-Station - is it o.k?" - frage ich
ihn. "Oh, no no" - geht das übliche Spiel los -
"viel zu wenig." 150 Baht will er haben. Aber ich kenne
jetzt die Preise und biete ihm max. 100 Baht an. Sonst will ich
gehen. "O.k. 100" - wir sind uns einig und er fährt
los. Aber nicht, wie ich dachte, um die
Khao San herum sondern mitten durch den Touristenstrom auf
dieser Strasse, die eigentilch ein Fußgänger-boulevard
ist. Drei Touristinnen, wahrschein-lich Amerikanerinen (Foto),
erschrecken erst und brechen dann in ein lautes Gelächter
aus als mein Fahrer, der, wie ich später erfahren werde,
aus einer östlichen Provinz von Thailand stammt, sie fast
umfährt. Nach ein paar Minuten haben wir uns durch die Massen
"durchgekämpft" und sind auf einer freien Strasse.
Das
Abenteuer beginnt. Ich komme mir wieder wie Leonardo di Caprio
in The
Beach vor. Meistens auf der Überholspur oder
zwischen den Lastern, Taxis und Bussen rasen wir duch die China
Town (Foto), unterhalten uns dabei die ganze Zeit und ich habe
höllische Angst um meine Kniescheiben, mit denen ich immer
wieder im Milimeterabstand an den anderen Verkehrs-teilnehmern
vorbei schramme. "No problem - beruhigt mich immer wieder
mein cooler Fahrer. Nach einer Viertelstunde ist die Fahrt überstanden.
Erleichtert gebe ich dem sympatischen Kerl doch 120 und nicht
nur 100 Baht. Wir verabreden uns für's nächste Mal.
Klar, ich werde ihn beim nächsten Mal bestimmt wieder in
dieser Millionen-Metropole finden.
Gegen 19:00
Uhr bin ich wieder am Flugfafen und fliege zurück nach KL.
Bangkok
- man liebt es oder man haßt es. Ich glaube, ich habe es
am Ende geliebt.
>>
Bericht
Singapur Run For Water 2010_
>>
Bericht
National Press Club Run 2010
>>
Bericht
Borneo-Marathon 2010
>>
Bericht
Hat Yai Nature Run 2010
>>
Bericht
River Jungle Marathon 2010
>>
Bericht
Bangkok Marathon 2005 (P. Maier)