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Jerusalem Marathon - 25.03.2011 "Wenn
der Terror versucht, unser Leben zu stören, ist die beste
Lösung, so schnell wie möglich in den alten Rhythmus
zu kommen ... und Jerusalem hört nicht auf zu laufen"
- Diese Worte sagte Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat,
selbst ein Läufer, nachdem ein tödliches Attentat auf
einen Bus kurz vor unserer Ankunft und 500 m von unserem PARK
HOTEL entfernt, die Normalität der leidgeprüften Stadt
zu zerstören versuchte. Am
2. Tag, unsere Sportreise-gruppe hatte inzwischen Zeit gehabt,
sich gegenseitig zu beschnuppern, war durch unsere Chefs
Sonja und Martin (Foto
mit mir in der Mitte) von der "LaufKulttour" eine Stadtrundfahrt
organisiert. Es war hundekalt und regnete, aber es war trotzdem
spitzenmäßig interessant.
Jerusalem
diese
Stadt ist unglaublich; drei Weltreligionen auf einem
Fleck, die Juden,
die Christen
und die Muslime
und wir mittendrin. Man könnte hier seitenweise über
diese geschichtsträchtige Stadt schreiben.
Begonnen
hat unsere Stadtrundfahrt an der Menora,
dem siebenarmigen Leuchter, der die gesamte jüdische Geschichte
darstellt. Ende der Fahrt war am Jaffa Tor
und wir schlenderten von dort aus durch die ummauerte Altstadt,
bestaunten die Souks. Das erinnerte mich an Marrakesch,
wo ich im Januar 2006 mit unserem Obertroll Zenon war (>>
Bericht).
Diesmal war ich u. a. wieder mit Micha auf Marathonreise und wir
liefen weiter bis zur Klagemauer, der heiligsten Stätte der
Juden. Früher hatte mich dieser Ort immer so beeindruckt
und jetzt durfte ich selber hier sein. Ich setzte meine Kippa
auf und versenkte meinen Wunschzettel in den Fugen der großen
Kalksteinquader... (Foto)
Bei
Dauerregen schaffen wir es bis zum Zionstor
und ergattern uns ein Taxi. Abends liefen wir zum Kongresscenter
zur Abholung der Start-unterlagen und der sehr gut organisierten
Pastaparty. Und ein Engelchen stand da
am Buffet
(Foto), draußen dagegen Regen,
Regen, Regen. 3. Tag, 25.03.2010 und "DER TAG": MARATHON
war angesagt! 4.40 Uhr aufstehen, frühstücken und daran
denken müssen, dass die 10 km - Läufer, u. a. mein Cousin
Jörg, jetzt noch schlafen. Gemeinsamer Spaziergang unserer
Marathonläufer zum Start am Parlament. Es ist nur
ca. 6 Grad warm oder besser kalt. Wir ziehen uns um und es wird
der Gedanke geboren, Sonja und Martin
als "Ehrentrolle" in den "Club der Trolle"
zu erheben! Dies sollte unser
Obertroll Zenon schriftlich festhalten.
Lieber zu
warm angezogen, als zu frieren, denke ich. Gerade im Startgarten
angekommen, ertönt pünktlich 7 Uhr der Startschuss,
viele andere Läufer waren noch gar nicht am Start. Micha
und ich wollten die ganze Strecke zusammen laufen.
Ziel
war 3.59 h und es sollte ja hügelig werden...Die
Straßen waren komplett asphaltiert, aber es ging eben Hügel
rauf, Hügel runter und immer weiter so.
Christian (im Foto
ganz links neben Wolfgang und mir) , unser Dresdner Troll, war
der dritte im Bunde. Sein noch nicht verheilter Muskelfaserriss
machte ihm sichtlich arg zu schaffen. Es war kalt, zum Glück
kein Regen. Die Strecke war insofern toll, dass viele Streckenteile
in die eine Richtung hin und dann wieder zurück verliefen.
Dadurch sahen wir viele Läufer von unserer LaufKulttour-Truppe,
die sich vor oder hinter uns befanden. Bei km
8 laufen wir an der Westseite durch das Jaffa Tor in
die Altstadt Jerusalems ein, einfach nur beeindruckend. Viel zu
schnell verlassen wir die Altstadt wieder durch das Zion Tor.
Die Strecke geht hoch und runter, aber bei km 10 liegen wir voll
im Zeitlimit mit 56.47 min. Richtung östlicher Wendepunkt
laufend, hatten wir einen tollen Blick zum Felsendom auf dem Tempelberg.
Zurücklaufend sahen wir wieder einige unserer Läufer,
es blies in diese Richtung ein fast eisiger Wind. Wir liefen schneller,
da es auch das einzige Stückchen war, was bis ca. km 20 eben
war. Die Strecke schlauchte inzwischen sehr. Micha (im Foto
rechts neben mir) hatte zum Glück Rosinen dabei und das war
meine Rettung, denn sonst hätte mich ein Hungerast ereilt
Inzwischen
hatte uns Christian, der tapfer versuchte,
seine Verletzung in Schach zu halten, ziehen lassen.
Bei
km 28 empfand ich den Hügel,
den wir hochlaufen mussten, schon als kleinen Berg. Wir liefen
am km 29 am Neuen Tor der Altstadt vorbei und endlich, bei km
30, eigentlich zu spät, gab es erstmals etwas zu essen, Apfelstücken.
Danach wurde aber alles gut, es gab Power-Gel und ich haute mir
davon einige "Dinger" rein. Ich rechnete unsere 30 km
Zeit auf die Endzeit hoch und sagte zu Micha: "das wird eng,
vor allem wenn ich weiter so Fotos mache!" Bei km 33 bis
34 liefen wir um das Universitätsgelände herum und zurück
zu jubelten uns Sonja, Martin, Wolfgang,
Herbert und die anderen, die hinter uns liefen, zu. Die
hüglige Strecke verlief auch weiter so, uns blieb nichts
erspart. Die Knochen schmerzten. Am Neuen Tor schnell noch ein
paar Fotos gemacht, war ich dann auch wie immer gierig auf das
40 km Schild (Foto).
Bei Km 41 sagte ich: "Micha, komm, wir müssen uns sputen,
um die 4 Stunden zu schaffen".
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Wir sprinteten
am Ende fast schon. Der letzte km war dann auch grausam! Es ging
einen engen Pfad rechts runter, hoch, wieder runter, hoch, eine
Rechtskurve und was ist das???
Da
vorn ist das Zielband, aber vorher war auf dem morastischen Boden
ein grüner Teppich verlegt. Darüber, wie auf einem Wasserbett,
mussten wir bis zum Ziel durchwaten. Ein unheimlicher Kraftakt,
wenn einem die Zeit im Nacken hängt. Ich sah die Zeit oben
auf dem Zielband, die Zeit lief... 3.59
und Mann oh Mann,
das hat gerade noch so geklappt, liefen wir zusammen in 3.59.24h
durchs Ziel! Und jetzt kam sogar die Sonne raus, toll. Wir ruhten
uns etwas aus, nahmen noch die Zielverpflegung mit und trollten
uns, da es uns doch zu kalt wurde, zu Fuß in unser Hotel
zurück. Insgesamt war es ein lohnenswerter Marathon, wenn
er auch schwer durch die vielen Hügel zu laufen ist. Und
abgesichert war er auch sehr gut durch die israelische Armee
Der nächste
Tag war für die Fahrt nach Bethlehem,
ins Palästinenser-gebiet, reserviert. Abgegrenzt war diese
Stadt durch eine bis zu 8 m hohe Sicherheitsmauer.
Zu
Fuß gingen wir zur Geburtskirche
von Jesus
(Fotos). Natürlich
wurde uns alles sehr ausführlich erklärt. Wir betrachteten
die mutmaßliche Geburtsgrotte Jesus, die auf der Mittelachse
der Basilika 1717 durch den 14-zackigen Stern auf dem Fußboden
gekennzeichnet wurde. War schon sehr interessant. Wieder draußen,
eilten wir, da wir sehr wenig Freizeit hatten, noch durch die
geschäftigen Gassen von Betlehem, bevor wir leider schon
wieder mit unserem Bus durch die Sicherheitsmauer und in Richtung
Jerusalem fuhren. An der Mauer empfand ich schon ein beklemmendes
Gefühl, hatten wir doch auch schon mal eine Mauer in Deutschland
Den Tag beschlossen
wir mit einem Besuch im Israelmuseum, auch ein "Muss"
in Jerusalem. Dem Sonntag war eine weitere Stadtbesichtigung
der Old City Jerusalem vorbehalten.
Ab
dem Zion Tor liefen wir u. a. zur Grabeskirche,
wo Jesus gekreuzigt wurde (Foto).
Eine tolle Aussicht hatten wir vom Dach des Österreichischen
Hospitals. Später gingen wir natürlich wieder durch
die Souks, wo kräftig beim Einkaufen gehandelt wurde. Abends
war das "Foodfestival" in der Altstadt, aber es war
einfach so hundekalt, dass wir ganz schnell ins Hotel flüchteten.
Am Montag war freier Tag und so gingen wir das ganz ruhig an.
Wir spazierten über den Juden-Markt, nicht ohne die größte
mir bekannte Knoblauchansammlung zu bestaunen. Unser Ziel war
die Besteigung der Nordroute der Stadtmauer, was auch unendlich
interessant war.
Am
Jaffa Tor stiegen wir ein und am Lion Tor endete die Tour. Kaffee
tranken wir im Österreichischen Hospiz und den Abschluss
bildeten wieder die Souks (Foto).
Am Dienstag, den 29.03., hatten wir
unseren Tagesausflug nach Masada und das Tote Meer. Masada war
bis zu ihrem Fall im Jahre 73 n. Chr. jüdische Bergfestung
und bis heute Symbol des jüdischen Freiheitswillens. Nun
wollten wir endlich ans Tote Meer (Foto).
Nachdem ich 2008 den Dead Sea Marathon auf der anderen Seite des
Toten Meeres, in Jordanien, erfolgreich mit Bärbel bestritten
hatte, lag ich nun hier auf israelischer Seite im Wasser und ließ
mir das Bier gut schmecken. Diese
Laufreise war für mich wieder ein weiteres tolles Zusammenerleben
mit "LaufKultTour" unter "Führung" der
Ehrentrolle Sonja und Martin.
>>
Bericht
von "Troll" Christian __ >>
Meine
Marathonstatistik
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