"Endlich geschafft: mein 100. Marathon"

30. Sofia Marathon
6.10.2013

Bericht von Peter Maier


06.10.2013 30. Sofia Marathon Der 100. Marathon von mir sollte etwas Besonderes sein, am Ende wurde es leider „nur“ ein Kurztrip in die Hauptstadt Bulgariens. Am 04.10.2013 von Berlin aus geflogen, kam ich ohne Probleme in Sofia an und traf mich dort mit meinen Lauffreunden Milan und Giuseppe in unserem Hotel Lion direkt im Zentrum. Wir waren heiß auf unsere Startunterlagen und so unternahmen wir sofort einen Spaziergang zum Wassil-Lewski-Nationalstadium.
Es wird mir keiner glauben, aber ich musste mich sofort auf eine Pritsche legen und ein Doktor kam, frage mich einiges über meine Gesundheit. Dann machten sie sogar ein EKG und taten den Blutdruck messen, ich dachte, ich bin im falschen Film. Das war besser als jede normale Untersuchung bei uns beim Allgemeinen Arzt, einfach unglaublich.

Ich wurde als „tauglich“ empfunden, bekam ein ärztliches Zertifikat und durfte mir meine Startunterlagen abholen. Inzwischen lachten sich Milan und Giuseppe zwecks meiner Leibesuntersuchung halb tot.

Der nächste Tag war dem kulturellen Teil gewidmet, ein selbst-organisierter Stadt-gang mit Milan. Die Sehens-würdigkeiten lagen alle nah beieinander, so dass wir in Ruhe u. a. an der Banja-Basi Moschee, der russischen St.-Nicholas-Kirche bis zum Highlight, der Alexander Newski Cathetrale vorbei-schlenderten.
Anstatt einer Pastaparty entschieden wir uns abends für ein bulga-risches Restaurant nahe unserem Hotel. Zusammen mit vielen Einheimischen hatten wir einen feurigen (mein Gott, war da scharfer Paprika im Essen) Abend.

Marathontag, der 06.10.2013: Die Wetterlage war genial, mir vielleicht ein wenig zu kalt: ca. 12 Grad, sonnig. Wir gingen zum Start am Vasili Lewski Stadium. Dort waren schon viele Läufer, mehr aber für die kürzeren Strecken bis 18 km. Für uns Marathonies sollte das aber ein übersichtlicher Marathonlauf werden.

Mir hing noch der extreme Andorratrail in den Knochen, also war heute ein ganz ruhiger Lauf Pflicht! Zumal ich meinen 100. Marathon auch genießen wollte.

 
Wir machten ausgiebig einige Fotos und ein paar Cheerleaders sorgten für gute Stimmung. Irgendwann Punkt 10 Uhr erfolgte der Startschuss für die lange Distanz und wir begaben uns auf die erste Runde.

Mit Milan zusammen spulte ich diese locker in 33.38 min bis zum Start- und Zielbereich ab. Unser Giuseppe hatte andere Pläne, als „Langsamläufer“ wollte er einfach nur durchkommen.Die Strecke war komplett asphaltiert, hatte aber leider kaum irgendwelche Höhepunkte und musste siebenmal durchlaufen werden. Man hätte die Route ruhig an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbeiführen können, aber dafür war diese Marathon-veranstaltung einfach zu klein und das geldliche Kontingent sicherlich nicht ausreichend. Ab und zu ein paar Fotos mit Milan machend, verabschiedete ich mich dann von ihm nach etwas über 20 km. Ich lief allein weiter. Weit und breit kaum noch ein Läufer zu sehen.in der 5. Runde sah ich doch Giuseppe da vorn laufen. Tatsächlich, ich hatte ihm eine Runde abgenommen, ich freute mich riesig, ihn zu sehen und wir liefen ein paar Meter zusammen. Froh war ich, bald im Ziel zu sein.

Giuseppe musste da aber noch mindestens eine Runde mehr laufen, der arme Kerl. Die letzte Runde war schweinisch hart, ich war platt und wollte nur ankommen. Leider war kein motivierender Applaus an der Strecke, geschweige denn war Abklatschen von irgendwelchen Zuschauern möglich, na ja, es waren eben auch keine da.

Trotzdem erreichte ich das Zielband und riss die Arme hoch. Geschafft in 4.10.31 h und dem total 103. Platz (der 100. Platz hätte mir dann doch besser gefallen). Ich war nun glücklich und zufrieden. Mein 100. Marathon war Geschichte und das nach 32 Läuferjahren! Ist das geil! Noch ein paar Engelchen fürs Foto suchen und das Ziel in vollen Zügen genießen… und jetzt kam auch Milan ins Ziel. Gewonnen hatten Lahcen Mokraji aus Marokko in 2.22,42, der mich auch zweimal überrundet hatte und Silviya Danekova aus Bulgarien in 2.52,27. Auf Giuseppe konnte ich nicht warten, denn ich musste zurück ins Hotel. Ich hatte verrückter Weise erstmalig meinen Rückflug für direkt nach dem Marathon buchen müssen und sollte dann abends schon wieder zu Hause in Dresden sein.

Dies war mein 63. Länderpunkt in 45 gelaufenen Hauptstädten. In der Weltwertung nahm ich damit mit Jaap und Klaus den 9. Platz an gelaufenen Marathonländern ein. Was werden die nächsten Läufe bringen?

Bleibe ich gesund?

1. Runde (6 km): 33.38 min 33.38 min
2. Runde (12 km): 33.54 min 1.07.32 h
3. Runde (18 km): 35.14 min 1.42.46 h
4. Runde (24 km): 35.35 min 2.18.21 h
5. Runde (30 km): 35.32 min 2.53.53 h
6. Runde (36 km): 37.23 min 3.31.16 h
7. Runde (Ziel): 39.15 min 4.10.31 h

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