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Nach 2004 sind die Dresdner Trolle wieder
in Sevilla vertreten! (s.>> Bericht
von 2004)
1. Tag (22.02.2008): Diesmal
fliege ich mit meinem Freund Micha aus Magdeburg von Berlin aus
in die Hauptstadt Andalusiens. Problemlos fahren wir mit dem Bus
vom Flugplatz zu unserem Hotel TRYP MACARENA. Es sind 20 Grad und
wir erkunden sofort die nähere Umgebung des Hotels. Wir stellten
fest, dass hier fast niemand deutsch und englisch auch nur sehr
wenige sprechen können. Manchmal kam es so zu kuriosen Verwechslungen.
Wir hatten dann so unsere Probleme, uns zu verständigen
Daher waren wir froh, nach 2 Stunden Fußmarsch durch die engen
Gässchen der Altstadt unser Hotel wieder gefunden zu haben.
Wir waren auch sehr hungrig, denn richtig was zu essen hatten wir
nicht entdeckt. Klar, es gab genug Bars und Bierkneipen, aber wir
wollten doch Pasta, aber irgendwie kannte keiner dieses Wort
Ich
dachte so an unseren Obertroll Zenon, der uns hier locker mit seinen
vielen Sprachkenntnissen über die Runden hätte helfen
können. So aßen wir dann ein paar Brötchen aus dem
Rucksack.
2.
Tag: Schön ausgeschlafen und endlich lecker gefrühstückt,
war heute Kultur angesagt. Und da hatte Sevilla
doch einiges zu bieten! Allein der "Placa
de Espania" war ein Traum, das verspielte Miteinander von
Barock und Renaissance in diesem Ensemble von Gebäuden, Vorplätzen,
Brücken usw. ließ uns den Atem stocken. Schon wegen dieses
Platzes ist Sevilla eine Reise wert! Wir liefen weiter zum "Alcazar"
oder auch mittelalterlicher Königspalast. Inzwischen regnete
es sehr heftig und so waren wird froh, in diesem Palast im trocknen
zu sein und oberdrein dieses vielen prachtvollen Dinge sehen zu
können.
Der Palast war auf maurischen Ruinen ab 1363 von Peter I., den Grausamen
oder Gerechten (1134 - 1369), erbaut worden. Gotische Elemente stehen
im Kontrast zur islamischen Architektur, wunderschön, mit Worten
kaum zu beschreiben.
Es regnete und regnete. Ist uns wurscht, denn dann wird hoffentlich
morgen besseres Wetter sein. Wir fuhren zum Olympiastadion und holten
unsere Startunterlagen. Dazu gab es ein sehr schönes Laufensemble
aus Hose und Hemd. Wir wollten zur Pastaparty. Aber keiner konnte
uns so richtig verstehen, bis doch einer vom Marathonteam uns sagte,
dass die Party im "Pabellon del Futuro" in einer Minute
zu Ende ist
schöner Reinfall, aber nicht zu ändern
Es gießt wie aus Kannen und so bleiben Micha und ich einfach
im Hotel und ziehen uns einige Gläschen Rotwein "rein".
3.
Tag: Marathontag:
Gut gelaunt stehen wir auf, denn es ist nur noch bewölkt, kein
Regen mehr! Im lympiastadion angelangt, wo Start und Ziel ist, geben
wir unsere Kleiderbeutel ab. Unter Massen von Läufern, eng
zusammengedrängt, hängen wir kurz unseren Gedanken hinterher.
Mir fällt auf, dass kaum Frauen unter den Startern sind, ob
ich da ein Bild von einem laufenden "Engelchen"
schießen kann? Plötzlich der Startschuss, es ist 9 Uhr
und bei 14 Grad setzt sich das Läuferfeld langsam, sehr langsam
wegen der engen ersten Straßenführung aus dem Stadium
heraus, in Bewegung.
Micha läuft sein eigenes Tempo, ich trau ihm heute eine gute
Zeit zu! Ich will einfach unter 4 Stunden laufen und schöne
Bilder machen. Der Marathonkurs ist ein Rundkurs im Uhrzeigersinn
durch ganz Sevilla.
Die Strecke ist sehr flach und daher sehr gut zu belaufen. Eigentlich
hat ja Sevilla viele Sehenswürdigkeiten, aber leider führt
unsere Strecke einfach nicht an diese tollen Gebäuden oder
Plätzen vorbei. So fällt es mir auch sehr schwer, mich
an ein paar schöne "Highlights" des Laufes zu erinnern.
Aber egal, das Wetter war prima und nach 3 Kilometern konnte ich
Micha zuwinken, der mir auf der Gegenseite der Straße nach
einer Wende entgegenkam. Bei km 5 hatte ich mein Tempo gefunden
und ich lief meine 5 km Abschnitte gleichmäßig jeweils
über 26 Minuten. Kinderhände gaben uns bei den Verpflegungspunkten
genügend zu trinken, Schwämme zum erfrischen und frische
Apfelsinenstückchen. Es lief ein bisschen zu sehr nach Plan
Zu Hause hatte ich als längsten Lauf einen Halbmarathon auf
dem Laufband absolviert, da könnte es hinten raus etwas "eng"
werden?
Bei km 23 kurz austreten und
es ging weiter, es machte Spaß, ich lief und lief, die Zuschauer
klatschen: "Venga, venga, muy bien" riefen sie immer.
Inzwischen weiß ich, es heißt übersetzt: "Komm,
Komm, sehr gut". Aber ich fühlte auch, was sie riefen!
Wo
wird Micha sein, schafft er sogar Bestzeit? Ich sollte doch um die
3.45 h drin sein, sagte ich mir bei km 30, den ich bei 2.40.07 h
durchlief, vorausgesetzt, ich mache keine Fotos mehr.
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Ich mit "Engelchen" |
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Egal
die Zeit, die Sonne schien inzwischen und es wurde "mollig"
warm, am Ende 18 Grad im Schatten. Nahe dem "Placa de Espana"
ging es zum zweiten Mal über eine Brücke und nach der
4. Brückenüberquerung liefen wir schon im Gelände
des Olympiastadions. Spitze, wie so oft machte ich ein Foto beim
Kilometerschild
40! Und dann der Einmarsch der Gladiatoren! Oder besser
der Einlauf der Marathonies. Wir liefen ins Stadion ein und dort
noch eine ganze Runde, wie die Champions! Und da, 10 m vor dem Zielstrich,
sah ich doch noch "was", ich meine, natürlich ein
Engelchen, für unser Fotobuch! Ich trabe über den
Zielstrich in 3.46.38 h (1.443.
Platz), na ja, nicht schlecht, denke ich. Micha sitzt schon "gelangweilt"
da und wartet auf mich, Er lief 3.37.03
h (1.173. Platz) und damit war das für ihn eine
neue Bestzeit! Insgesamt liefen 2.449 Läufer über den
Zielstrich. Es gab im Ziel noch einen tollen Verpflegungsbeutel
und wir wollte diesmal die "After-Marathonparty" nicht
verpassen. Irgendwie nahmen uns ein paar Spanier in ihrem Auto mit,
wir hätten diese Party nie gefunden. Und dann gab es tolles
Essen mit Fleisch, Obst, Joghurt und Bier, Bier in Mengen und ohne
Ende. Leider verstanden wir ja das Spanisch nicht, es war die Siegerehrung
und anschließend auch noch eine Tombola. Gewonnen hatte übrigens
bei den Männern der Kenianer Bungei Samson Kiptoo in 2.10.52
h und bei den Frauen die Portugiesin Dias Ana in 2.29.22 h. Da draußen
aber absolutes Spitzenwetter war, zogen wir dann los und "trollten"
uns langsam zum Ausruhen ins Hotel.
Meine
Durchgangszeiten:
5 km: 26.44 min 26.44 min
10 km: 26.02 min 52.46 min
15 km: 26.29 min 1.19.15 h
20 km: 26.35 min 1.45.50 h
25 km: 26.59 min 2.12.49 h
30 km: 27.18 min 2.40.07 h
35 km: 27.05 min 3.07.12 h
40 km: 27.49 min 3.35.01 h
Ziel: 11.37 min 3.46.38 h
4.
Tag: Heute früh waren 23 Grad und Sonne, traumhaft.
Wir liefen am Ufer des "Guadalquivir" entlang, ließen
den "Torre del Oro" (Goldturm) rechts liegen und liefen
schnurstracks zur "Kathedrale
Maria de la Sede". Dies ist von der Grundfläche her
die größte gotische Kathedrale der Welt. Wir sahen die
Grabstätte von Christoph Columbus, die 4 Sargträger sollen
seine Gebeine tragen. Die Kapelle, der Orangenhof, alles ist sehenswert.
Am Ende bestiegen wir natürlich das Minarett, die "Giralda",
das Wahrzeichen von Sevilla, von wo wir einen herrlichen Rundblick
auf Sevilla hatten. Abends spazierten wir noch mal durch die Altstadt,
diesmal besser wissend wo wir hinwollten, als am ersten Tag. Es
war warm, die Jugend vergnügte sich in den engen Gassen und
auch wir ließen uns im Freien ein paar Bierchen munden.
5.
Tag: Heute ist leider wieder Abflug. Wir hatten sehr
schöne Erlebnisse. Abschließend kann ich sagen, der Sevilla-Marathon
bietet für seine 15 Euro Startgeld mit Abstand das meiste.
Kein anderer Marathon, den ich kenne, hat so ein Spitzen-Preis-Leistungsverhältnis!
Danke dem Marathonveranstalter!
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